Schweinegrippe: Kreis Viersen verweist auf Hausärzte

Laut Gesundheitsamt ist derzeit keine große Impf-Aktion wie in der Vergangenheit geplant.

Kreis Viersen. Die Schweinegrippe (auch „Neue Influenza“), die vor über einem Jahr eine große Impf-Aktion auslöste, hat erneut Todesopfer gefordert (die WZ berichtete). Wie wird die derzeitige Situation vom Gesundheitsamt des Kreises Viersen eingeschätzt?

„Im Moment steht keine große Impf-Kampagne an, wie wir sie in der Vergangenheit erlebt haben“, sagt Martina Kruß, Leiterin der Behörde am Viersener Rathausmarkt. „Wir haben keinen Pandemie-Fall“. Ab Ende Oktober 2009 hatte es teilweise Menschenschlangen vor Arztpraxen und im Gesundheitsamt gegeben. Insgesamt ließen sich im Kreis mehr als 21 000 Menschen den speziellen Pandemie-Impfstoff spritzen.

Falls es irgendwann wieder zu einer solchen Situation kommen sollte, würde die Kreisverwaltung rechtzeitig von den zuständigen Behörden informiert, so Kruß. Auch im Kreis Viersen habe man diesen Impfstoff noch auf Lager.

Bereits im vergangenen September hatten das Gesundheitsamt und die Apotheker in der Region den Schutz gegen die saisonale Impfung empfohlen — auch im Hinblick auf ein mögliches Aufflackern der Schweinegrippe. Der Grund: Dieser „Impf-Cocktail“ enthält auch die Wirkstoffe gegen die Neue Influenza, wie die Gesundheitsamt-Leiterin gestern noch einmal betonte. Und: Die Grippe-Impfung „ist Sache der Hausärzte“.

Laut Martina Kruß hatte man beim Kreisgesundheitsamt mit weiteren schweren Krankheitsverläufen, wie sie nun gemeldet wurden, gerechnet. „Wir haben in jedem Winter eine Grippewelle und bundesweit mehrere tausend Todesfälle, die mit einer Influenza in Verbindung stehen.“

Die Neue Influenza sei im Prinzip eine besondere Art der Grippe. „Und wenn sie einmal in Menschen kursiert, wird sie immer wieder Krankheiten auslösen. Sie wird nie ganz verschwinden.“

“ Mehr auf Leben, S. 19