Jubiläum in Viersen, Nettetal, Schwalmtal Vier Gemeinden feiern ihr 50-Jähriges
Kreis Viersen. · 1970 ist der Kreis Kempen-Krefeld neu gegliedert worden. Zum Jubiläum ist einiges in Planung.
Es war ein Paukenschlag – die kommunale Neugliederung. Viele in Viersen, Nettetal, Brüggen und Schwalmtal hadern noch heute damit. 2020 jährt sich das Ereignis zum 50. Mal – die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeien laufen. Ein Überblick:
Viersen
Dass die Stadtim Jahr 1970 um die einst eigenständigen Städte Dülken und Süchteln und die Gemeinde Boisheim erweitert wurde, spielt im Jubiläumsprogramm eine große Rolle: „Vier sind Viersen“, heißt das Motto der Feier für die eine ganze Reihe Aktionen und Programmpunkte geplant sind – „in enger Abstimmung mit vielen Vereinen“, wie Ute Feyen betont. Bei der Referentin der Bürgermeisterin laufen die Fäden zusammen. Seit einigen Tagen ist bereits ein Quiz im Handel, das 120 Fragen und Antworten zu den vier Ortsteilen enthält. Anfang Februar zeigt die Städtische Galerie im Park die Ausstellung „Viersener Schatzkammer“ – mit Kunstwerken aus 50 Viersener Haushalten. Im Oktober ist dort eine Fotoausstellung „Viersener Stadtbilder“ zu sehen – Stadtansichten im Wandel der vergangenen 50 Jahre. Ebenfalls fest geplant: eine Stadthymne, für die Viersener oder Ex-Viersener Audiobewerbungen einsenden können. „Das kann mundartlich sein, klassisch oder ein Rap-Song“, sagt Feyen. Höhepunkt der Feierlichkeiten wird ein zweitägiges Familienfest am 8. und 9. August. Statt trockener Reden und Festakt soll es ein buntes Programm geben – die Tanzschule Fauth beispielsweise tritt auf, die Tänzer tragen dabei Kleidung aus den zurückliegenden 50 Jahren. Auch der Heimatverein Viersen beteiligt sich am Jubiläumsjahr ab 16. August mit einer Ausstellung in der Villa Marx: „Statt Grenzbrück oder Dreistadt dann doch Viersen – 50 ahre kommunale Neugliederung“, heißt sie. Feyen berichtet von einem großen Engagement in den Vereinen und Unternehmen, aber auch bei den Mitarbeitern der Stadtverwaltung. „Dort kam der Vorschlag auf, unser Jubiläumslogo auf den Dienstwagen aufzubringen.“ Ein eigener Poststempel mit der großen „50“ und klein darunter „Vier sind Viersen“ wird ab Januar die Post aus der Stadtverwaltung zieren. Feyen: „Unser Logo dürfen auch Vereine kostenlos nutzen.“
Nettetal
50 Jahre Nettetal bedeutet mehr als 50 Veranstaltungen von Nettetalern für Nettetaler. Höhepunkte sind unter anderem das Seefest in Leuth, das Open Air Kino der Stadtwerke, die Nettespiele des Stadtsportbundes mit erstmals einem Triathlon-Wettkampf. Im ersten Quartal wird ein Festbuch erscheinen, das die Stadtgeschichte über 50 Jahre zurückverfolgt. Anfang des Jahres werden auch 300 Bretter auf die sechs Stadtteile verteilt. Kinder der Grundschulen sollen sie bemalen und so für bunte Akzente im Stadtbild sorgen. 50 Stromkästen der Stadtwerke werden von Graffiti-Künstlern gestaltet.
In der Gaststätte Burg Ingenhoven kann man essen wie vor 50 Jahren. Die Bürger sind zudem aufgerufen, ihre schönsten Orte zu fotografieren und zu posten. So soll ein digitaler Spaziergang durch ganz Nettetal entstehen. Für die Literaturtage vom 11. bis 22. September wird auf dem Lambertimarkt in Breyell das wunderbare Spiegelzelt aufgebaut. Auch nach 50 Jahren Stadt Nettetal sind die Ortsteile nicht so zusammengewachsen, wie sich das die Gründer wünschten. Als symbolisches Zeichen der Gemeinschaft werden daher im Jubiläumsjahr die Kirchtürme aller Ortsteile mit einem Laserstrahl verbunden.
Brüggen
In der Burggemeinde sind laut Bürgermeister Frank Gellen (CDU) „keine außergewöhnlichen Veranstaltungen“ zur kommunalen Neugliederung geplant. Damals wurden die Gemeinden Brüggen und Bracht zusammengelegt. Thomas Jäger, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, ergänzt: „Der Rat hat beschlossen, 2020 keine Ehrenplakette beim Neujahrsempfang zu verleihen.“ Der Empfang ist terminiert auf Freitag, 10. Januar; er beginnt um 19.30 Uhr in der Burggemeindehalle. Für Musik wird die Band Acoustic Delite sorgen. Und es soll eine Überraschung geben. Geplant sind „ein Rückblick auf alte Zeiten und Ausblicke auf das neue Jahr“. Mehr will Thomas Jäger nicht verraten: „Es soll eine Überraschung sein.“ Da die Veranstaltung nur 90 Minuten dauere, bleibe keine Zeit für einen umfangreichen historischen Rückblick, meint Jäger.
Schwalmtal
Die Gemeinde lässt sich die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr rund 21 000 Euro kosten. Der Auftakt findet mit dem Neujahrsempfang am Freitag, 3. Januar, statt. Bürgermeister Michael Pesch (CDU) wird in seiner Ansprache einzelne Termine vorstellen. Zudem gibt es eine kostenfreie Festschrift, die alle Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr enthält. „Wir haben Heimatforscher Karl-Heinz Schroers beauftragt, einen Beitrag zu 50 Jahren Schwalmtal zu verfassen“, so Pesch. Wichtig sei bei der Planung der Aktionen gewesen, dass die Bandbreite von Geschichte, Sport, Kultur bis Brauchtum reiche. Auftakt sind am Freitag, 24. Januar, zwei Aufführungen (10 und 18 Uhr) des Theaters Mini-Art: „Das Schutzengelhaus“ zeigt zum Gedenktag an die Opfer der NS-Zeit eine Collage zur „Kinder-Euthanasie“. Für Samstag, 29. Februar, sind die Fighting Spirits zum inklusiven Konzert eingeladen. „Einmalig“ ist laut Thomas Hoepfner, Fachbereichsleiter Kultur, eine gemeinsame Veranstaltung von allen zwölf Schwalmtaler Bruderschaften am Samstag, 7. März. Dazu gehören Show-Fahnenschwenken, ein Vogelschuss für alle, ein Umzug durch die Straßen und ein Konzert des Instrumentalverein Karken. Am Samstag, 27. Juni tritt die Weisweiler Elf gegen eine Schwalmtal-Auswahl im Rösler Stadion an. Von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Juni können sich die Schwalmtaler vom „Schwalmtaler Sommernachtstraum“ verzaubern lassen: Jeder Tag steht unter einem anderen Motto; die Veranstaltungsorte wechseln von Amern über Dilkrath und Vogelsrath bis Waldniel. Am 15 Juni, wird etwa am Hariksee eine romantische Serenade der Kirchenchöre zu hören sein. Für Sonntag ist in Amern ein französischer Markt geplant, am späten Nachmittag laden die Schwalmtalzupfer vor St. Michael zum Konzert ein. Beim Blaulichttag am 26. September dreht sich alles um die Ehrenamtler in Dunkelblau, etwa bei einer Blaulichtmeile und folgenden
Blaulichtparty. hb, busch-, mrö