Sprayer entschuldigen sich für Graffiti

Am Donnerstag soll es ein Gespräch geben.

Viersen. Die Graffiti an der Unterführung des neuen Erschließungsrings, die am Wochenende ohne Absprache übersprüht wurden, rufen noch immer großen Ärger bei Bürgermeister Günter Thönessen hervor. „Ich finde es gruselig, wie da mit Dingen von anderen umgegangen wird“, sagt er.

Besonders unverständlich sei ihm die Aktion, da am kommenden Donnerstag ein Treffen angesetzt ist, bei dem Streetworker Daniel Kruppa mit Mitgliedern der Graffiti-Szene sprechen möchte. Thema ist die weitere Vorgehensweise mit der sogenannten Wall of Fame.

Vorgesehen war, dass Skizzen einreicht werden, und dann gemeinsam geschaut wird, wo die Ideen untergebracht werden können. Und genau da liegt das Problem. Laut Daniel Kruppa wussten die Sprayer vom Wochenende nicht, dass die Wand nicht zur freien Gestaltung steht. Als sie durch die Sozialen Netzwerke von dem Unmut des Bürgermeisters erfahren haben, haben sie den Kontakt zu Kruppa gesucht. „Sie haben meine Nummer recherchiert und mich angerufen, um sich zu entschuldigen, was ich spitze finde. Ich denke, bei all dem Unmut ist damit auch etwas Positives entstanden.“

Hinzu kommt, dass sich die Sprayer innerhalb der Szene richtig verhalten haben. Kruppa: „Das Projekt ist vor zwei Wochen entstanden. Es gibt einen Kodex in der Szene, der besagt, dass man nach zwei Wochen ein Motiv übermalen darf. Daran haben sie sich gehalten und daher eigentlich nichts falsch gemacht.“ Nun haben die Sprayer zugesagt, ebenfalls am Donnerstag zum Gespräch zu erscheinen.