Corona in Viersen Stadt Viersen appelliert an Eltern

Viersen. · In den städtischen Kitas werden derzeit bis zu 60 Prozent der angemeldeten Kinder noch gebracht. Bei den Tagesmüttern liegt die Betreuungsquote noch höher.

Bis zu 60 Prozent der Viersener Kita-Kinder werden derzeit weiterhin in die Kindertagesstätten gebracht. Bei den Kindern in der Tagespflege ist die Quote laut Stadt noch höher. Foto: dpa

Foto: dpa/Uwe Anspach

(mrö) Die Stadt Viersen hat in Elternbriefen an den Appell des Landes Nordrhein-Westfalen erinnert, Kinder zurzeit möglichst selbst zu betreuen. Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) erläuterte, dass das Ansteckungsrisiko für das Personal sowohl in den Kitas als auch in der Kindertagespflege verringert werden soll. Sie erinnerte daran, dass die Verbreitung des Coronavirus nur eingedämmt werden kann, wenn alle Menschen ihre Kontakte soweit wie möglich beschränken.

In den ersten Tagen des laufenden Jahres hatte sich gezeigt, dass die städtischen Kitas in Viersen zwischen 15 und 60 Prozent ausgelastet sind. In der Kindertagespflege lag der Anteil der Kinder, die in die Betreuung geschickt wurden, deutlich höher. „Wir sind für alle liebend gerne da, die in dieser schweren Zeit Beruf und Familie vereinbaren müssen!“, erklärte die Sprecherin des Vereins Tagesmütter Viersen, Ebru Cornelißen. „Uns wäre aber schon geholfen, wenn wenigstens alle Kinder, bei denen ein Elternteil zu Hause ist, nicht kommen würden und die Betreuungszeiten der Kinder arbeitender Eltern auf die wirkliche Arbeitszeit begrenzt wird.“

In dem Elternbrief der Stadt Viersen heißt es, Kinder sollten nur dann geschickt werden, wenn die Eltern sie tatsächlich etwa wegen beruflicher Anforderungen nicht selbst betreuen können. Hier solle genau überlegt werden, ob andere Möglichkeiten bestehen, Beruf und Betreuung unter einen Hut zu bringen. Ähnlich hatte sich NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) in einem Elternbrief in der vergangenen Woche geäußert.

Aktuell gilt als rechtlicher Rahmen, dass Kindertagespflege im vollen Umfang der Betreuungsverträge angeboten wird. In den Kitas gibt es einen „eingeschränkten Pandemiebetrieb“. Das wirkt sich in städtischen Einrichtungen vor allem darin aus, dass die Betreuung ausschließlich in festen Gruppen stattfindet.

Die Kita-Träger dürfen Betreuungs um bis zu zehn Stunden kürzen

Die Kita-Träger dürfen den Betreuungsumfang im Vergleich zur gebuchten Leistung um bis zu zehn Wochenstunden kürzen. Das tatsächliche Angebot kann sich aktuell von Kita zu Kita je nach Entwicklung der Lage unterscheiden. Genauere Informationen dazu erhalten die Eltern zeitnah von den jeweiligen Einrichtungsleitungen.

Der Viersener Stadtrat wird am 2. Februar entscheiden, ob für Januar und möglicherweise auch andere Zeiträume auf Elternbeiträge verzichtet wird. Im vergangenen Jahr folgte der Viersener Stadtrat stets dem Vorschlag, den das Land NRW nach Absprache mit den Verbänden der Landkreise, Städte und Gemeinden zum Verzicht auf Elternbeiträge gemacht hatte.