Süchteln: Was wird aus Klinik-Gebäuden?
Der Landschaftsverband möchte Teile seines Geländes in Süchteln vermarkten.
Süchteln. Über die Zukunft einiger Gebäude auf dem Gelände der Landesklinik in Süchteln ist seit Jahren immer wieder gesprochen worden - ohne Ergebnisse. Nun drängt die Zeit. Und die Stadt möchte ein Wörtchen mitreden.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat nach Neubauten und einigen Umstrukturierungen für manche Gebäude keine Verwendung mehr und möchte sie vermarkten. Vor allem auch deshalb, weil die Kliniken das Geld für ihre Investitionen selbst erwirtschaften müssen. Einen Investor hat der LVR offensichtlich für einen Teil der Gebäude bereits an der Hand.
Wie unter anderem die alten unter Denkmalschutz stehenden Villen und die Gebäude aus den 60er Jahren aus Sicht der Stadt künftig genutzt werden sollen, ist nicht klar. Das soll in den kommenden Wochen gemeinsam mit der Politik entschieden werden.
Bürgermeister Günter Thönnessen hat das Thema zur "Chefsache" erklärt. "Wir wissen nicht genau, was der LVR im Detail vorhat", erklärte Thönnessen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, zu dem er speziell für dieses Thema erschienen war.
Bereits 2005 sei der LVR an die Stadt herangetreten, sogar einen Entwurf für ein Exposee habe es beim LVR bereits gegeben. Allerdings seien die Vorstellungen des Landschaftsverbands mit denen der Stadt nicht kompatibel gewesen. Ein Neubaugebiet zum Beispiel könne nicht im Sinne der Stadt sein, die eigene Bereiche vermarktet.
Bei einem Workshop von Stadt und LVR soll nun voraussichtlich im Oktober ein Konsens gefunden werden. Bis dahin muss die Stadt für sich eine Linie gefunden haben.
Ideen gibt es - zumindest für den Bereich der alten Villen. "Den Altbereich kann man am besten entwickeln, wenn wir ihn als Ensemble behandeln", sagt Thönnessen, der das Gebiet mit dem denkmalgeschützten Bereich im Mönchengladbacher Nordpark vergleicht.
Vorstellen könne man sich Ansiedlungen aus der Gesundheitsbranche (Dienstleistung, Schulungsreinrichtungen oder Reha) oder eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein. Darüber hinaus seien auch andere gewerbliche Nutzungen etwa in den Bereichen Kreativwirtschaft oder Gastronomie denkbar oder "hochwertiges Wohnen", das so in Viersen nicht abgedeckt werde.
"Insgesamt denke ich, dass es sich um ein Kleinod mit vielen Problemen handelt, es aber ein Projekt ist, das es sich zu entwickeln lohnt", betonte Thönnessen.