Teil der Niers wird umgestaltet

Der Niersverband beginnt in dieser Woche mit dem Renaturierungsprojekt „Damm“. Dabei soll unter anderem die Fließgeschwindigkeit des Gewässers vermindert werden.

Viersen. In dieser Woche beginnt der Niersverband mit den Arbeiten am Renaturierungsprojekt „Damm“. Die Niers wird in einem ersten Schritt unterhalb der Gladbacher Trabrennbahn — an der Grenze zum Kreis Viersen — naturnäher gestaltet.

In vielen Gewässerabschnitten, vor allem im dicht bebauten urbanen Raum, steht häufig kein Platz für Maßnahmen zur Schaffung von Retentionsvolumen im Gewässer zur Verfügung. Hier versucht der Niersverband durch Veränderungen an der Sohle Bereiche mit geringen Fließgeschwindigkeiten zu schaffen, so dass die Gewässerorganismen auch im Hochwasserfall nicht abgetrieben werden. In der Hydrologie spricht man hierbei von der „Erhöhung der hydraulischen Rauheit“ eines Gewässers.

Eine solche Maßnahme ist unterhalb der Trabrennbahn vorgesehen. Aus den bisherigen Berechnungen geht hervor, dass die Fließgeschwindigkeit in diesem Abschnitt der Niers für die an der Gewässersohle lebenden Organismen zu hoch ist und diese im Hochwasserfall weggespült würden. Da aber die städtebauliche Situation eine Schaffung von zusätzlichem Retentionsvolumen am bzw. im Gewässer nicht zulässt, wird alternativ das vorhandene Profil umgestaltet.

In den 1930er Jahren als Doppel-Trapezprofil ausgebaut, sollte die Niers durch Verengung der Niedrig- und Mittelwasserrinne bewusst eine schnelle Fließgeschwindigkeit erhalten, um die Feinsedimente von Stadtentwässerung und einer zwischenzeitlich aufgegebenen Kläranlage fortzutragen. Zuvor musste die Niers mit hohem Aufwand regelmäßig von Schlammablagerungen befreit werden. Mit der Verbesserung der Abwasserreinigung ist das Doppel-Trapez-Profil aus heutiger Sicht nicht mehr erforderlich.

Die Aufweitung des unteren Gewässerprofils, der Einbau von Totholz und eine raue Ausbildung der Gewässersohle schaffen im vorhandenen Profil geeignete Strukturen und Zonen, um eine Reduzierung der Fließgeschwindigkeit zu erzielen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich zwei bis drei Wochen. Während dieser Zeit kann es zu kurzfristigen Beeinträchtigungen am Wanderweg auf der linken Niersseite zwischen Krefelder Straße und Kleingartenanlage kommen. Die Wege auf der rechte Niersseite sind davon nicht betroffen.