Tschernobyl: Hilfe für die Freunde in Kanew
200 Mitglieder zählt die offizielle Gruppe der Unterstützer inzwischen.
Viersen. Erst kürzlich zeigte sich einmal mehr, wie stark Fritz Meies mit Kanew verbunden ist: Fast hätte der Vorsitzende die Jahreshauptversammlung des Vereins der Freunde von Kanew nicht leiten können, denn nur mit viel Glück erreichte er bei einem Schneesturm die Maschine, die ihn nach einem Kurzbesuch bei den Partnern von der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Deutschland brachte.
200 Mitglieder hat der Verein derzeit. Meies betont, wie wichtig Viersen für die ukrainische Stadt geworden ist, wie man dort sehnsüchtig auf die Hilfsleistungen und Transporte wartet. So werden etwa Medikamente geschickt sowie der Tschernobyl-Verein und Selbsthilfegruppen unterstützt.
Die Kinderstation, die mit Unterstützung der Freunde von Kanew aufgebaut wurde, hat, so der Bürgermeister von Kanew, „eine Vorbildfunktion im Land übernommen“. Im neuen Krankenhaus hat der Verein mit Spenden eine ganze Etage eingerichtet. „Das ist eine Herzensangelegenheit von uns“, so Fritz Meies. In einem Haus für behinderte Kinder zahlt der Verein inzwischen auch das Fachpersonal.
Außerdem wurde eine Altenstube eingerichtet, denn Altenheime wie hierzulande kennt die Ukraine nicht. Mal gab es Möbel von der Firma Mars, mal Wäsche und andere Dinge aus einem Aachener Krankenhaus. Die Firma Henkel spendet jedes Jahr Geld und Waschmittel. „Wir sind längst bundesweit bekannt, erhalten auch Anfragen von Botschaften aus Berlin“, sagt der Vorsitzende.
64 Viersener nahmen anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft an einem großen Freundschaftsfest im vergangenen Herbst in Kanew teil. In diesem Jahr wird ein Sportler aus der Ukraine einen für ihn angefertigten Sportlerrollstuhl bekommen. Verschiedene Gruppen werden Viersen besuchen. In Kanew soll ein Rehazentrum und das Krankenhaus fertiggestellt und im Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) eine Mutter mit Kind mehrere Tage betreut werden.