Bierbörse in Viersen-Dülken Bierbörse hat Apfelbräu und das stärkste Bier der Welt im Angebot

Dülken. · Wer wissen will, wie ein Bier mit 67,5 Volumenprozent Alkohol schmeckt, kann das auf der 13. Dülkener Bierbörse probieren.

Im „Haus der 131 Biere“ gibt es bei Sabine Genz auch das berüchtigte schottische „Snake Venom“.

Foto: Nadine Fischer

Am Fuß von St. Corneliusschenken Schausteller ab Freitagmittag belgisches Klosterbier und polnisches Pils aus. An der Blauensteinstraße gibt’s das laut Etikett stärkste Bier der Welt aus der Flasche, auf dem Alten Markt zapfen ein paar Wirte Bierspezialitäten vom Tegernsee aus Fässern, andere füllen Traditionsgebräue aus München, beliebte Sorten aus Asien, Spanien oder Italien in Gläser. 30 Teilnehmer – umliegende Gastronomie mit eingerechnet – hat die Dülkener Bierbörse, mehr als 300 Sorten bringen sie nach Angaben von Veranstalter Andreas Born mit.

Born und seine Mitarbeiter betreuen den Aufbau. „Durch den Umbau des Alten Marktes haben wir diesmal mehr Platz“, sagt er. Das habe zwei zusätzliche Stellflächen verschafft – die Bierbörse ist also gewachsen. Bleibe es bei den aktuellen Wetterbedingungen, gehe er von rund 20 000 Besuchern aus, sagt Born. Der Bierpreis liege wieder im Durchschnitt bei 3,50 Euro für 0,3 Liter: „Der Preis für exotische Sorten kann darüber liegen.“

Kleine Hausbrauereien reihen sich neben internationelen Größen ein

Frank und Sandra Grabbe haben ihren Stammplatz auf dem Marktplatz. „Wir sind seit der ersten Bierbörse dabei“, erzählt die 37-Jährige. Mit ihrem Mann und ihrem Mitarbeiter Florian baut sie den Pavillon auf, in dem „Tiger“-Bier aus Singapur und „Estrella“ aus Spanien ausgeschenkt werden. „Wir haben auch noch einen zweiten“, sagt sie. Da gibt’s spanisches „San Miguel“ und italienisches „Birra Moretti“. 3000 Liter können die Schausteller aus NRW verkaufen.

Sandra und Frank (l.) Grabbe bauen mit Mitarbeiter Florian ihren „Tiger“-Pavillon auf.

Foto: Nadine Fischer

An der Blauensteinstraße richtet Jonas Rödig seinen Stand ein. Der 32-Jährige betreibt mit einem Partner die Brauerei Hensen in Mönchengladbach. „Wir sind eine ganz kleine Hausbrauerei“, erzählt er. Jetzt wollen die beiden ihr Gebräu im Raum Viersen bekannter machen und sind zum ersten Mal bei der Bierbörse. Was sie von den Ständen großer Brauereien unterscheidet? „Unser Bier ist mit Liebe gebraut. Und hier schenken die Brauer noch selber aus“, sagt Rödig. Vier Sorten und 800 Liter Bier bieten sie in Dülken an, darunter ein Hopfenweizen. „Das ist mit amerikanischem Aromahopfen“, erläutert Rödig. „Da mischt sich in die bananige Note eine Grapefruit-Note, die nur durch den Hopfen kommt.“

Jonas Rödig, Brauer aus Mönchengladbach, ist mit „Hensen“ zum ersten Mal bei der Bierbörse.

Foto: Nadine Fischer

Beim stärksten Bier der Welt geht es vermutlich nur nebenbei um den Geschmack – wichtig ist der Alkoholgehalt. Sabine Genz bietet das schottische „Snake Venom“ mit 67,5 Prozent Alkohol in ihrem Wagen an der Blauensteinstraße an. Preis pro 0,33-Liter-Flasche: 125 Euro. Immerhin bekommt der Kunde ein kleines Glas dazu, das ihm dabei hilft, gut zu dosieren. Denn am Flaschenhals klebt ein Warnhinweis: Mehr als eine Portion mit 35 Millilitern sollte sich der Biertrinker nicht gönnen. In ihrem „Haus der 131 Biere“ hat die Berlinerin Genz außerdem asiatisches und hawaiianisches Bier. „Die milden Urlaubsbiere sind sehr im Kommen“, sagt die 35-Jährige.

Neben den 30 Bierständen
gibt es auch Imbisswagen

Bestimmte Bier-Favoriten hätten die Dülkener eigentlich nicht, sagt Veranstalter Born: „Hier wird alles probiert.“ Im Angebot sind zum Beispiel noch Augustiner und Guiness, Allgäuer Büble und das rheinische Költ. René Girndt zapft im Pavillon neben St. Cornelius polnisches „Zywiec“. Er sei schon seit der ersten Bierbörse dabei, erzählt der Leipziger. Girndt profitiert vom größeren Platzangebot in diesem Jahr: In einem zweiten Pavillon schenkt sein Team diesmal auch polnisches „Lech“ aus. „Wir haben viele Fruchtbiere dabei, für die Jüngeren und junggebliebenen“, sagt er. Beliebt sei etwa das Apfelbier, „das ist sehr süffig“. Ausgeschenkt wird in Pfandgläser: „Alles ist bepfandet, wir möchten Müll vermeiden.“

Falls die Besucher vom Biertrinken hungrig werden, können sie einen Stopp an einem der Imbisswagen einlegen. Neben ungarischem Gulasch und Steaksandwiches bereiten die Aussteller unter anderem Reibekuchen und Spießbraten zu.

Ab 14 Uhr am Freitag ist die Bierbörse für alle interessierten Besucher geöffnet, Fassanstich ist um 18 Uhr am Stand der Hensen-Brauerei. Die Aufgabe übernimmt Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Sie kann vor Ort dann gleich mal prüfen, ob der amerikanische Hopfen tatsächlich wie Grapefruit schmeckt. naf