Kunstszene Dülken Ein neuer Ort für Kreative — Die Blaubeermuffinbaum-Galerie

Viersen-Dülken · Die Künstlerin Heike Barbara Litt plant Ausstellungen, Malkurse, Art-Breakfasts und Lesungen in ihrer Blaubeermuffinbaum-Galerie im Herzen von Dülken. Bald wird sie eröffnet.

Heike Barbara Litt mit einem ihrer Bilder, Blaubeermuffinbaum-Galerie

Foto: Sigrid Blomen-Radermacher

2011 gestaltete der damals noch junge Sohn der Malerin Heike Barbara Litt aus einigen Strichen, wenig Farbe und drei Holzspateln ein Bild auf Papier. Danach gefragt, was er gezeichnet habe, gab er „Blaubeermuffinbaum“ zur Antwort. 13 Jahre später wird sein Bild zum Motto und zum Logo der neuen Ateliergalerie von Litt. Am Freitag, 16. August, um 18 Uhr wird sie in Dülken offiziell eröffnet.

„Das Bild war ein Ausdruck von freier kindlicher Kreativität“, sagt Litt, „einer Kreativität, in der alles ausprobiert werden darf. Und in meiner Galerie geht es um genau diese Kreativität.“ An diesem Ort, so die Idee von Litt, soll Kunst gezeigt werden und es sollen sich Menschen vernetzen können, die in irgendeiner Form kreativ sind.

Die 61-jährige Malerin lebt in Tönisvorst. Dort arbeitete sie in ihrem Atelier, das aber irgendwann zu klein wurde. Ein größerer Raum musste her – und der Gedanke, ein Atelier zu gründen, das mit einem Ausstellungsraum kombiniert würde, begann zu wachsen. Nach einigem Suchen wurde sie fündig: In Dülken stand das Haus am Hühnermarkt 1 zum Verkauf, in dem bis 2022 der bekannte Club 1Komma1 seine Partys feierte.

„Mein Mann und ich sind ausflugsfreudig, Dülken kannten wir bereits. Dülken hat zwar einigen Leerstand, aber der bezaubernde Altstadtkern hat mich überzeugt“, sagt Litt. Ihr Mann, ein Architekt, und sie selbst weckten gemeinsam das ehemalige 1Komma1 über zwei Jahre mit einer Menge Arbeit und Einsatz aus dem Dornröschenschlaf und machten einen ansprechenden, mit viel Tages- und Kunstlicht durchfluteten Raum aus dem früheren Club.

Litt malt seit ihrer Kindheit mit viel Leidenschaft und hat es nie aufgegeben. „Das Erste, was ich sage, wenn jemand fragt, was ich bin, ist: ‚Ich bin Malerin‘“, sagt sie.

Zurzeit beschäftigt sie sich künstlerisch mit Landschaftsabstraktionen in Acryl und Mischtechnik. Elemente verschiedener erlebter und gesehener Landschaften setzt sie zu einer neuen Landschaft in starken Farben zusammen. Auch mit Collagen befasst sie sich, in denen sie geschickt eigene Zeichnungen mit ihrer Malerei kombiniert. Ein altmeisterlich gemaltes Stillleben fällt aus dem Rahmen ihrer ausgestellten Arbeiten und zeigt ihre Vielfalt.

Aber auch Gastkünstlerinnen und Gastkünstler werden in der Blaubeermuffinbaum-Galerie die Gelegenheit erhalten, ihre Werke zu zeigen. Schon am Freitag, 11. Oktober, wird die Ausstellung „Grönland – faszinierende Landschaften“ mit Fotografien und Bildern von Angelika Kraft aus Meerbusch zu sehen sein. Die Ausstellung ist Teil des Programms „Dülken Kulturbunt 2024“. Im kommenden Jahr ist eine Ausstellung mit dem Maler Cetin Cam geplant, der reale und surreale Motive gestaltet.

Während der Grönland-Ausstellung wird Angelika Kraft an zwei Terminen einen Vortrag über die Eindrücke ihrer Expeditionsreise nach Grönland halten. Denn auch das ist Teil des Konzepts von Heike Barbara Litt für ihre Ateliergalerie: Nicht nur Kunstausstellungen, sondern auch Vorträge und Musik im Rahmen von Ausstellungen anzubieten, sowie Lesungen und kleinere Events. Wie zum Beispiel ein Frühstück mit Künstlern, das Art-Breakfast. „Ich lade die Menschen mit offenen Armen in meine Galerie ein.“

Litts Wunsch ist es, mit dieser Art von Veranstaltungen die Hemmschwelle, die viele Menschen immer noch daran hindert, Kunstgalerien zu besuchen, abzubauen. Die den Namen gebenden Blaubeermuffins, die wird es dann vielleicht auch einmal geben, schwebt Litt doch eine Art Kunstcafé in ihrer Ateliergalerie vor, wo man bei Kaffee und Gebäck in den Kunstbüchern stöbern und – natürlich – Kunst gucken kann.

Und schließlich plant die Malerin Kunstkurse in der Galerie im Herzen von Dülken anzubieten. Das hat sie immer schon gemacht: Die Kreativität von Kindern zu befördern und erwachsene Malschüler auf ihrem Weg in die Kunst zu begleiten.