Corona im Kreis Viersen So lief der letzte Tag im Impfzentrum

Dülken · Am Samstagvormittag hatte das Impfzentrum des Kreises Viersen in Dülken an der Heesstraße ein letztes Mal geöffnet. Es gab Besucher, die sich kurz vor der Schließung die vierte Impfung verabreichen ließen. Einige Impflingen holten sich aber auch noch die erste Spritze ab.

Waren am letzten Tag im Impfzentrum im Einsatz: Maximilian Kohnen, Rainer Schmitz, Monique Braun, Maja Lorenz, Katrin Kuster, Anne Spaniol, Ina Steves und David Bohm (v.l.).

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Das Impfzentrum an der Heesstraße in Dülken hatte am Samstag seinen letzten Öffnungstag. Am Freitag wurden bereits die mobilen Angebote eingestellt. Das Impfgeschehen liegt damit nun vollständig bei den niedergelassenen Ärzten. „In den letzten Wochen war die Nachfrage nach einer Impfung weiter rückläufig“, berichtete Katrin Kuster von der Covid-Impfeinheit des Kreises Viersen. „Wir dachten eigentlich, dass kurz vor der Schließung noch ein größerer Andrang kommt, dem war aber nicht so.“ In den vergangenen Wochen habe man sich im Impfzentrum täglich zwischen zehn bis 20 Impfungen bewegt. „Die meisten Personen haben sich in der letzten Zeit die vierte Impfung abgeholt“, berichtete Maximilian Kohnen vom Impfzentrum. In den letzten Tagen gab es aber auch Impflinge, die die erste und zweite Impfung bekommen haben: „Darunter vor allem Geflüchtete aus der Ukraine oder Personen, die nach langer Zeit wieder in einen Beruf eingestiegen sind“, erklärte die ärztliche Leitung Maja Lorenz.

Das Team habe gut
zusammengearbeitet

Wenn die Mitarbeiter des Impfzentrums ein Jahr zurückdenken, dann erkennen sie vor allem, dass sie als Team gut zusammengearbeitet haben: „Als im November 2021 das Impfzentrum und mobile Impfen wieder startete, gab es einen enormen Andrang“, erinnerte sich Kuster. Bei den mobilen Impfungen habe es lange Schlangen gegeben, die Mitarbeiter haben bis nach Mitternacht gearbeitet: „Am ersten Tag der mobilen Impfaktion haben wir teilweise 600 Leute geimpft.“ Zu Höchstzeiten haben fünf bis sechs Ärzte im Impfzentrum gearbeitet, am letzten Tag war mit Maja Lorenz eine impfende Ärztin vor Ort. Auch wenn der Andrang in den vergangenen Wochen nicht mehr annähernd solche Dimensionen wie Ende 2021 annahm, waren die Menschen froh über das Angebot: „Hier im Impfzentrum ist der Ablauf unkompliziert und schnell“, weiß Kuster.

Am Wochenende hat das Team bereits mit kleinen Abbauarbeiten begonnen: „Ab Montag starten wir dann so richtig mit dem Ausräumen“, so Kohnen. Die Einrichtung wird größtenteils in der Kreisverwaltung und im Bereich des Bevölkerungsschutzes wiederverwendet, das gemietete Mobiliar wird zurückgegeben.

Am Samstag herrschte im Impfzentrum kein großer Andrang. „Es ist jedoch mehr los als an den vorherigen Samstagen“, bemerkte Mitarbeiter David Bohm. Ein Impfling holte sich eine Stunde vor der Schließung noch die vierte Impfung ab: „Ich habe mir das schon länger vorgenommen“, betonte er. „Den letzten geöffneten Tag vom Impfzentrum wollte ich nutzen.“ Ihm sind die Corona-Schutzimpfungen wichtig, weil er sich mit dem Virus nicht infizieren möchte: „Und wenn, dann möchte ich einen milden Verlauf haben.“ Mit ihm im Warteraum saßen zwei Brüder, die aktuell in Schwalmtal wohnen und die sich zum ersten Mal gegen das Corona-Virus impfen lassen wollten: „Wir lassen uns nur für unseren neuen Job impfen.“ Die beiden Brüder arbeiten weltweit als Seemänner und brauchten für ihren Einsatz in Deutschland einen Impfnachweis. Kurze Zeit später besuchte auch ein Mönchengladbacher das Impfzentrum: „Ich möchte mich heute zum vierten Mal impfen lassen“, sagte der 50-Jährige. „Meine Frau arbeitet im medizinischen Bereich, da ist die Chance einer Corona-Infektion erhöht. Deswegen möchte ich auf Nummer sicher gehen.“

Von Februar 2021 bis zur ersten Schließung im September 2021 sind im Impfzentrum insgesamt 201 199 Impfdosen verimpft worden. Im Zeitraum von November 2021 bis Dezember 2022 wurden im Impfzentrum sowie bei mobilen Aktionen des Kreises insgesamt 46 691 Impfungen durchgeführt.

Ganz abgeschlossen ist das Thema Impfen nach Schließung des Impfzentrums aber nicht: „In kürzester Zeit können die Strukturen wieder reaktiviert werden. Der Impfbus steht bereit, ist bestückt und kann jederzeit rausgefahren werden“, sichert Kuster zu.