Was belebt den Gereonsplatz?

Bürger, Stadt Viersen und ein Planungsbüro haben sich über die Zukunft des „Südstadt-Herzens“ Gedanken gemacht.

Viersen. Ein halbes Hähnchen um Mitternacht am Gereonsplatz essen — daran erinnert sich ein Bewohner der Südstadt gerne. „Ich wohne hier seit 40 Jahren. Als ich 18 war, war hier noch alles lebendig“, erzählt er. Jetzt sitzt der Anwohner mit Gleichgesinnten in einer Zukunftswerkstatt und denkt darüber nach, wie der Gereonsplatz wieder belebt werden kann. Das Stadtteilbüro Südstadt, die Stadt Viersen und das Büro HJPplaner hatten dazu eingeladen.

Die Mitarbeiter des Aachener Planungsbüros haben sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Platz beschäftigt: Sie haben unter anderem Fußgängerfrequenzen beobachtet, Anwohner interviewt und bei der Architektur des Platzes und der umliegenden Gebäude genau hingeschaut. „Es handelt sich um ein Juwel, das man weiterentwickeln sollte“, sagt Frank Pflüger vom Büro HJPplaner.

Bei allem Lob spart der Experte nicht an Kritik. So werde der Platz durch den Verkehr in zwei Teile geteilt, wobei die Fahrspur ausgerechnet auf der Sonnenseite liege. Leerstand und Sanierungsbedarf seien offensichtlich. Schließlich spricht Pflüger von einer „Übermöblierung“, etwa durch Poller und von einer „Barrierewirkung“ der Großen Bruchstraße. Letztlich sieht er Handlungsbedarf zunächst nicht auf der Platzfläche selbst, sondern in den Seitenbereichen Bleich-/Gereonstraße und Große Bruchstraße/Hauptstraße.

„Egal, was wir machen, die Qualität ist den Bürgern wichtig“, sagt Anne Becker von der Stadtplanung. Die Anwohner wünschen sich Gastronomie und eine gute Anbindung an die Hauptstraße. Außerdem soll der Platz weiter gut erreichbar sein. Eine Chance sehen sie im fehlenden Teilstück des Erschließungsrings. Er ermögliche es, „den Busverkehr aus der zentralen Platzfläche rauszunehmen“, erklärt Pflüger. Die Anregungen werden nun kategorisiert: kurzfristig umzusetzen, mittelfristig (mit Fördermitteln), langfristig (von anderen Maßnahmen abhängig). gran