40 Aussteller und viele jugendliche Besucher Beliebte Ausbildungsbörse in Dülken

Viersen-Dülken · Rund 300 junge Menschen besuchten die Ausbildungsbörse „Pott & Deckel“ im Dülkener Bürgerhaus. 40 Aussteller stellten ihre Ausbildungsberufe vor.

Das Angebot der Ausbildungsbörse „Pott & Deckel“ im Dülkener Bürgerhaus wurde bestens angenommen.

Foto: Bianca Treffer

Vor den sechs großen Stelltafeln, die im Foyer des Dülkener Bürgerhauses stehen, knubbeln sich jede Menge junge Leute, die allesamt in die ausgehangenen Daten vertieft sind. Auf den Tafeln sind die Kurzsteckbriefe der 40 Firmen zu finden, die eine Tür weiter im großen Saal anzutreffen sind und dort über ihre Ausbildungsberufe informieren. „Es ist fantastisch, wie viele junge Menschen heute noch ohne die vorherige Buchung für einen Slot gekommen sind und sich hier informieren wollen“, sagt Agnieszka Stoscheck, Teamleiterin Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Krefeld.

Unter dem Titel „Pott & Deckel“ ist im Kreis Viersen die nunmehr dritte Ausbildungsbörse dieses besonderen Formats an den Start gegangen. Veranstaltet von der Agentur für Arbeit Krefeld in Kooperation mit den Jobcentern Kreis Viersen und Krefeld sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen und Krefeld Business können junge Menschen in persönlichen Einzelgesprächen Unternehmen und ihre Ausbildungsangebote kennenlernen.

Im großen Saal summt und brummt es vor Gesprächen. „Wir haben gerade schon die beiden ersten Bewerbungen für eine Ausbildung zum Forstwirt erhalten“, berichtet Markus Jesiek vom Ausbildungsteam der Stadt Viersen. Zusammen mit seiner Kollegin Heike Nieren rücken sie den Forstwirt und den Straßenbauer in den Mittelpunkt, denn dies sind die beiden Berufe, für die die Stadt Viersen aktuell noch Azubis sucht. Insgesamt bildet die Stadt Viersen in über 20 unterschiedlichen Berufen aus.

Bei der Sparkasse Krefeld hat Nadja Leuf von der Personalentwicklung Unterstützung in Form der Bankkauffrau-Auszubildenden Hannah Rogolla erhalten, die, wie sie sagt, selber über eine andere Ausbildungsbörse ihren Weg in diese Ausbildung nach dem Fachabitur gefunden hat. „Es ist für die Schüler immer gut, wenn sie direkt mit einem Azubi sprechen können und dieser aus seiner Warte über die Ausbildung berichtet“, sagt Leuf.

Diese Kombination ist auch bei Rehse Reklame anzutreffen. Jana aus dem Spring berichtet voller Begeisterung von ihrer Ausbildung zur Schilder- und Reklameherstellerin und das schließt auch die Berufsschule mit ein. Dort werde sehr praxisbezogen gelernt. Man arbeite viel mit Designerprogrammen und führe fiktive Kundenaufträge von der Beratung bis zum fertigen Produkt durch, erzählt die junge Frau. „Wir haben von der Pott & Deckel Börse vor zwei Jahren gleich zwei Azubis mitgenommen. Generell können wir feststellen, dass nach einer solchen Veranstaltung die Anzahl der Bewerbungen zunimmt“, berichtet indes Meike Püttbach von der Personalabteilung des Unternehmens.

Vor dem Raum, in dem der Bewerbungsmappencheck angeboten wird, hat sich derweil eine Schlange gebildet. „Ich finde das Angebot sehr gut. Ich habe meinen Lebenslauf eingepackt um nachzufragen, wie ich den Aufbau vielleicht noch ein wenig optimieren könnte. Zudem würde ich wissen, wo das Passbild von mir im Lebenslauf hinsoll“, sagt Philipp, der gerade vor Joanna Pantazidou von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Platz nimmt und seine Unterlagen aus dem Rucksack zieht. Der 22-Jährige würde gerne im sozialen Bereich eine Ausbildung machen und hat dementsprechend diesen Bereich, der sich auf der Bühne im Bürgerhaus befindet, im Blick.

Aber zuerst geht es an die Bewerbungsunterlagen. „Es ist oft so, dass sich die jungen Leute allein auf das Rechtschreibprogramm des PC verlassen. Das sollte man nie tun. Immer selber noch mal gründlich lesen und am besten jemand anderen ebenfalls einmal drüber schauen lassen. Auch bei der Kommasetzung hapert es oft. Ganz wichtig ist es, individuell zu schreiben und seine eigenen Stärken hervorzuheben, um deutlich zu machen, warum man der Richtige für die Ausbildung ist. Wer da einfach auf die KI zurückgreift, hat schlechte Chance“, lauten die Tipps von Pantazidou, die sie mit auf den Weg gibt.

Das ist aber nicht das einzige Serviceangebot von „Pott & Deckel“. In der ersten Etage des Bürgerhauses werden kostenfreie Bewerbungsfotos gemacht und es gibt einen Infopoint für Eltern, an dem sie jede Menge Informationen rund um die Ausbildung erhalten und ihre Fragen loswerden können.