Kunstwerk vor Kreishaus Viersen bekommt Star geschenkt

Viersen/Düsseldorf · Seit mehr als 30 Jahren steht der „Red Star“ des Künstlers Mark di Suvero vor dem Kreishaus. Jetzt will die Kulturstiftung NRW der Stadt das Kunstwerk schenken – nennt aber eine Bedingung.

Der „New Star“ des Künstlers Marc di Suvero könnte bald ins Eigentum der Stadt Viersen übergehen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Es ist das mit Abstand wertvollste Objekt in der „Skulpturensammlung im Park“: der feuerrote „New Star“ des US-amerikanischen Künstlers Mark di Suvero. Wert: eine halbe Million Euro. Und noch etwas unterscheidet den „New Star“ von allen anderen Exponaten der Sammlung. Er befindet sich nicht im Besitz der Stadt Viersen. In Wahrheit ist es ein Düsseldorfer Kunstwerk. Der „New Star“ steht seit 1991 als Leihgabe der Kunststiftung NRW vor dem Kreishaus. Noch.

Der „New Star“ soll nicht etwa abgebaut werden, sondern die Besitzerin wechseln. Die Kunststiftung NRW möchte ihn der Stadt Viersen schenken. Über die Schenkung entscheidet in der kommenden Woche der Kulturausschuss in öffentlicher Sitzung.

Die Leihgabe „New Star“ ist, wie die gesamte Skulpturensammlung, der Initiative des Vereins für Heimatpflege Viersen zu verdanken. Die 1987 geschaffene Skulptur wurde durch die Kunststiftung NRW explizit für Viersen als vierte Skulptur in der Sammlung erworben mit der Absicht, hiermit die „hervorragenden Aktivitäten um Kunst in Viersen“ zu würdigen und zu fördern. Der Vertrag zwischen der Stadt Viersen und der Kunststiftung NRW wurde 1991 über 30 Jahre abgeschlossen. Und er beinhaltete von vornherein die Absichtserklärung „nach Ablauf dieser Leihperiode soll der Vertrag verlängert werden“.

Die Aufstellung der Skulptur am Diergardtplatz erfolgte durch den Künstler am 14. April 1992. Die Übergabe der Leihgabe fand am 21. Mai 1992 durch den damaligen Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung, Ministerpräsident Johannes Rau (SPD), im Rahmen einer Ausstellung mit Arbeiten Mark di Suveros in der Galerie im Park statt. Nach Ablauf der vereinbarten Leihfrist von 30 Jahren erfolgten 2021, 2022, 2023 und 2024 Verlängerungen jeweils für ein Jahr.

„Bereits zu Beginn dieser Verlängerungen erklärte die Kunststiftung ihre Absicht, der Stadt Viersen die Skulptur als Schenkung zu überlassen“, berichtet Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Jedoch hatte die Stahlskulptur in 30 Jahren wiederholt große Teile der roten Oberflächenfarbe verloren. Es erfolgten Anstriche durch ein ortsansässiges Unternehmen, zuletzt 2014 und in Teilen 2019. „Aktuell jedoch zeigt die Lackoberfläche eine Vielzahl von Defekten und Schadstellen. Neben Ausbleichungen bestehen große Fehlstellen und trotz sehr guten Erhalts der Stahlsubstanz leichte Korrosionserscheinungen an Montagepunkten“, so Anemüller.

Eine grundlegende Sanierung und Instandsetzung der Skulptur sei demnach seit Jahren dringend erforderlich. „Die Oberflächenschichten müssen entfernt und Schadstellen beseitigt werden, bevor die Neulackierung erfolgt. Diese Instandsetzung ist durch den Aufwand kostenintensiv, aber Bedingung der Kunststiftung vor der Überlassung der Skulptur auf Dauer.“

Im Frühjahr soll die Skulptur nun umfassend instandgesetzt werden. „Die finanziellen Mittel hierfür werden für die Verwaltung kostenneutral bereitgestellt“, berichtet die Bürgermeisterin. „Demzufolge erklärte die Kunststiftung im März 2025 ihre Bereitschaft zur Schenkung der Skulptur an die Stadt Viersen.“ Sie betont: „Durch die Annahme der Schenkung entstehen nach der Instandsetzung für die Stadt Viersen keine neuen Kosten, da die Skulptur seit ihrer Aufstellung zu ihrem Wert von 500.000 Euro versichert ist.“

Viersens neuer roter Stern soll im Sommer gewürdigt werden. „Die Ausstellung Viersener Kindertagesstätten und Schulen in der Galerie im Park unter dem Titel ,Ich sehe ROT‘ wird die Skulptur und ihr erneuertes Farbbild im Juni in den Blick nehmen“, kündigte die Bürgermeisterin an. Und: „Die Ausstellung ,Die Sammlung lebt‘ wird sich ab November der aktiven Gegenwart und der Zukunft der Skulpturensammlung widmen.“

Termin Über die Annahme der Schenkung entscheidet der Stadtrat. Zunächst gibt der Kulturausschuss eine Empfehlung ab, in der Sitzung am Dienstag, 1. April, 18 Uhr im „Forum“ am Rathausmarkt. Zuhörer sind willkommen.