Vereine in Viersen Die „Kulturkerze“ ist jetzt ein Verein

Viersen · Was mit einer Privatinitiative zugunsten Kulturschaffender in Viersen begann, hat mittlerweile zu einer Vereinsgründung geführt. Welche Pläne die Mitglieder der „Kulturkerze“ haben.

Apothekerin Anne Tweer kauft auf dem Süchtelner Wochenmarkt ein „Licht der Freude“ am Stand von Frank Schiffers. Er ist der Vorsitzende des neuen Vereins „Kulturkerze“.

Foto: Nadine Fischer

Apothekerin Anne Tweer steuert in ihrer Pause zielsicher „Franks Kaffeebuud“ auf dem Süchelner Wochenmarkt an. „Haben Sie noch Kulturkerzen?“, fragt sie Standbetreiber Frank Schiffers. „Ja“, antwortet der und hat ihr wenig später schon für zehn Euro ein „Licht der Freude“ im mit bunten Luftballons dekorierten Glas verkauft. Nach dem „Licht der Hoffnung“ und dessen Weihnachts-Sonderausgabe ist es die dritte Edition der Kulturkerze, die Schiffers und seine Mitstreiter anbieten. Mit dem Verkaufserlös unterstützen sie Kulturschaffende in Viersen. Jetzt haben sie sogar einen gemeinnützigen Verein gegründet und planen zusätzlich zur Kerzen-Aktion weitere Projekte. „Wir möchten Schnittstelle zwischen Künstlern und Stadt sein“, nennt Schiffers eins der Vereinsziele.

Dritte Edition unterstützt Karnevalsvereine und -gruppen

Die Viersener Schiffers, Michael Eichstädt und Steffen Hahn hatten in einer Privatinitiative an Ostern 2020 erstmals die Aktion „Kulturkerze für Viersen – Licht der Hoffnung“ gestartet. Damit wollten sie zum Beispiel Kulturschaffende unterstützen, die wegen der Corona-Pandemie finanzielle Einbußen haben. 1000 Stück seien verkauft, mit rund 6000 Euro neben Kulturtreibenden unter anderem Karnevals-, Martins-, und Sportvereine unterstützt worden, erzählt Schiffers. An Weihnachten 2020 gaben Schiffers, Eichstädt und Hahn eine Sonderedition heraus: 500 Kerzen mit festlich roter statt grüner Banderole auf dem Glas. Es folgte ein Jahr Pause. In der Zeit sei die Gründung des gemeinnützigen Vereins vorbereitet worden, erläutert dessen Vorsitzender Schiffers. Mit Kerze Nummer drei, dem „Licht der Freude“, meldete sich die „Kulturkerze“ zuletzt als neu gegründeter gemeinnütziger Verein zurück. Diesmal soll der Erlös aus dem Kerzenverkauf vor allem Karnevalsvereinen und Karnevalsgruppen zugute kommen. Für die dritte Edition hat der Verein, der bei der Gründung ein Dutzend Mitglieder zählte, 555 Stück produzieren lassen. Zu kaufen gibt es die aktuelle Kulturkerze unter anderem im Boisheimer „Dorv“-Laden sowie auf dem Wochenmarkt in Viersen und Süchteln, wo Schiffers regelmäßig seine „Kaffeebuud“ aufbaut. An diesem Vormittag habe er bereits 14 Kerzen verkauft, erzählt Schiffers, kurz bevor Apothekerin Anne Tweer seinen Stand ansteuert und Kerze Nummer 15 erhält.

Verein will zwei Kulturkerzen jährlich herausbringen

„Das ist ein Geschenk“, sagt sie. „Ich habe die Kerze aber auch schon für mich gekauft, die ersten beiden habe ich auch“, ergänzt Tweer. Die Kerzen seien sehr schön, die Idee dahinter sei „großartig“: „Mit dem Kauf einer Kerze unterstützt man Leute, die es gebrauchen können.“ Künftig möchte der neue Verein jährlich zwei Kulturkerzen herausbringen, kündigt der Vereinsvorsitzende an. Der Verkaufserlös fließe wieder in den Verein. Dieser plane, auch selbst Veranstaltungen zu organisieren, sich bei Kulturveranstaltungen in der Stadt einzubringen, ergänzt Schiffers. So könne der Verein etwa einen Künstler, der eine Lesung oder ein kleines Konzert plant, mit der Anmietung eines Veranstaltungsortes oder dem Kartenverkauf unterstützen. Es gebe so viel Kultur und Musik in Viersen, „wir möchten eine Plattform dafür schaffen“, erläutert Schiffers.

Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich als Mitglied anschließen – und natürlich ab und zu an „Franks Kaffeebuud“ vorbei schauen, um die jeweils aktuelle Kulturkerze zu kaufen.