Pflanzaktion in Viersen 100 Helfer pflanzen neue Bäume auf den Süchtelner Höhen

Viersen. · Mit der Aktion begann die Wiederaufforstung des Waldgebiets.

Kinder und Erwachsene halfen den Mitarbeitern der Stadt im ehemaligen Schwarzwildgehege auf den Süchtelner Höhen beim Pflanzen.

Foto: Axel Küppers

Wir brauchen unseren Wald: Unter diesem Motto haben sich am Samstagmorgen gut 100 Viersener vom Parkplatz Kletterwald auf zum 800 Meter entfernten Wildgehege auf den Süchtelner Höhen gemacht. Dort hatten Stadtförster Rainer Kammann und seine Leute im Vorfeld mit Minibaggern und hydraulischem Bohrgerät Erdlöcher gebuddelt. Die freiwilligen Forstarbeiter – darunter zwei Kindergärten – brauchten keine Stunde, um die ersten 480 Löcher mit Esskastanie, Traubeneiche, Hainbuche und Roteiche zu schließen. Fein säuberlich in Reih und Glied setzten die Kinder mit ihren Eltern die jungen Bäume in die nasse Erde.

Grund für die Pflanzaktion war die Verwüstung, die Sturmtief Friederike vor einem Jahr angerichtet hatte. Abgeknickte Bäume, abgebrochene Äste und ganze Schneisen sind noch gut zu erkennen. Die Stadt Viersen hatte deshalb entschieden, in diesem Jahr 20 000 und in den kommenden zwei Jahren jeweils weitere 40 000 Bäume zu setzen. Die Aktion am Samstag war der Auftakt der Wiederaufforstung. „Es geht uns auch darum, die Menschen für die Belange der Natur zu sensibilisieren“, sagte Förster Kammann.

Tischler Martin Fischle und sein Sohn Emil buddelten fleißig mit.

Foto: Axel Küppers

Die Botschaft kam an. Mit Feuereifer griffen die Mädchen und Jungen zum Spaten und waren nicht wählerisch, ob es nun Eiche, Buche oder Kastanie sein sollte. „Wir sind ohnehin mit unseren Kindern dreimal in der Woche hier im Wald und mussten wegen Friederike drei Monate auf diese Erfahrung verzichten“, berichtete Dorte Maus, Erzieherin der Kita Gehlingsweg, die sich am Fuße der Süchtelner Höhen befindet. „Ohne Wald kein Kindergarten – da ist es selbstverständlich, dass wir hier mithelfen“, sagte auch Sabine Thönißen vom Waldkindergarten Buschräuber, der sich am Hohen Busch befindet.

Hinterher gab es Stockbrot
und heißen Tee

Für Dorte Maus (links) und ihre Gruppe vom nahegelegenen Kindergarten Gehlingsweg ist es selbstverständlich, mit anzupacken.

Foto: Axel Küppers

„Wir leben vom Holz in diesem Wald“, sagte Martin Fischle. Für den Tischler sind die Süchtelner Höhen zwar nur ein kleiner Wald. Aber die Aufforstung sei wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Emil, sein zehnjähriger Sohn, hatte nach kurzer Zeit bereits den fünften Baum in die Erde gesetzt.

Angeschlossen hatten sich der Gruppe neben Vertretern der Stadt auch Katrin Kraft und ihr Team von Xpad Experience and Adventure. Die Erlebnispädagogin nutzt das Gelände regelmäßig und spürt ebenfalls noch die negativen Folgen von Orkan Friederike. „Klar, dass wir heute dabei sind“, sagte sie.