Außengastronomie Keine Terrassengebühren: Bund der Steuerzahler lobt Willich
Willich · Von 77 Städten erheben nur Willich und Iserlohn keine Gebühren.
Dass eine Kommune ein Lob vom Bund der Steuerzahler bekommt, passiert nicht alle Tage. Der Stadt Willich ist nun aber diese Ehre zuteil geworden. Und zwar im Zusammenhang mit sogenannten Terrassengebühren – in anderen Städten auch gerne „Pflaster-Zaster“ genannt. Nach eigenen Angaben hat der Steuerzahlerbund in 77 Kommunen in NRW nach der Höhe der Gebühren gefragt. Nur aus Iserlohn und Willich gab es die Antwort, dass keine Gebühren zum Aufstellen von Tischen, Stühlen und Co. im öffentlichen Raum erhoben werden.
Aus Sicht des Steuerzahlerbundes sind die zusätzlichen Gebühren für Einzelhändler und Gastronomen nicht gerechtfertigt. Schließlich verdienen Städte und Gemeinden bereits über die Gewerbe- und Einkommenssteuer an den angesiedelten Betrieben. Auch die Grundsteuer der Gastwirte sowie die Lohnsteuer der Angestellten seien Einnahmequellen für die Kommunen. Zudem sorgten Gastronomen und Einzelhändler für belebte Innenstädte. Dieses Vorhaben mit Gebühren zu beeinträchtigen, hält der Steuerzahlerbund nicht für angebracht.
Spitzenreiter in der Umfrage ist die Stadt Bonn, die bei der Terrassengebühr 14,50 Euro pro Quadratmeter verlangt. Am unteren Rand der Statistik liegen Städte wie Bottrop, Kerpen, Lüdenscheid und auch die Kreisstadt Viersen (1,10 Euro pro Quadratmeter).
In Krefeld werden für Gastronomen 4,03 Euro pro Quadratmeter fällig. Weitere Nachbarkommunen von Willich im Kreis Viersen hat der Steuerzahlerbund nicht aufgeführt. In der Befragung seien nur Kommunen mit mehr als 50 000 Einwohnern berücksichtigt worden. Der NRW-Landesdurchschnitt bei der Gebühr liegt nach Angaben der Organisation bei 4,26 Euro pro Quadratmeter (je Monat).
Bei allem Lob vom Steuerzahlerbund muss aber auch erwähnt werden, dass das Aufstellen von Tischen und Stühlen im öffentlichen Raum in Willich gar nicht vollends kostenfrei ist. Auf Nachfrage teilte die Pressestelle der Stadt mit, dass Gastronomen für ihre Außenbereiche pro Jahr eine Pauschale von 100 Euro bezahlen – unabhängig von der Größe der Fläche und der Anzahl von Tischen und Stühlen. Damit liegt Willich aber immer noch deutlich unter den Quadratmeter-Gebühren anderer Städte.