Beerdigungshaus Grotenburg in Anrath Bestattungsunternehmen setzt auf Nachhaltigkeit

Anrath · Bestattungen Grotenburg zieht nach Anrath. Nachhaltige Beisetzungen liegen beim Unternehmen im Trend.

Philipp und Stefanie Grotenburg führen das Unternehmen in vierter Generation. Nachhaltigkeit ist ihnen besonders wichtig.

Foto: Norbert Prümen

Das Logo in Form eines roten Kreises, der eine weiße Umrandung trägt und in dem sich ein weißes Kreuz auf der rechten Seite befindet, ist seit einigen Tagen auf den Schaufensterscheiben am Kirchplatz 4–6 in Anrath zu sehen. Wo einst Haushaltswaren Perse und danach Küppers Versicherungsmaklerbüro ihr jeweiliges Ladenlokal hatten, ist Bestattungen Grotenburg eingezogen. Das in Viersen und Neersen beheimatete Bestattungsunternehmen ist nach Anrath zurückgekehrt, wo es früher schon ein stückweit daheim war.

„Wir hatten am heutigen Martinsplatz, damals Schützenplatz, ein Schaufenster. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Kind mit Oma zum Schaufenster fuhr, um nach dem Rechten zu sehen“, erzählt Philipp Grotenburg, der das Familienunternehmen in der nunmehr vierten Generation führt. Sein Urgroßvater Johann Grotenburg war es, der seinerzeit mit einer Hauderei startete und dabei auch Beerdigungsfahrten unternahm. Gleich drei Bestattungskutschen gab es damals. „Erster Klasse war der Wagen mit Glas, Laternen und Engelsköpfen. Die zweite Klasse hatte keine Engel, und bei der dritten Klasse handelte es sich lediglich um ein Pritschenmodell“, berichtet Philipp Grotenburg. Der erste motorisierte Leichenwagen zog ein, und die Hauderei wandelte sich in ein Bestattungshaus. Heute zählt nach wie vor eine Bestattungskutsche mit zum Angebot.

„Die Kutsche war gerade für ein Jahr in Polen, wo sie komplett restauriert wurde“, sagt Stefanie Grotenburg und deutet auf ein großes Bild, das in dem großen, einladend wirkenden Raum hängt und die Kutsche mit den Pferden im Einsatz zeigt – allerdings noch vor der Restauration. „Wir haben dieses Bild gewählt, weil es die Beerdigung meines Opas Walter Grotenburg zeigt, von dem ich das Bestattungshaus übernommen habe“, sagt Philipp Grotenburg. Wenn die Eisenräder der Kutsche rollen, sei das schon ein Gänsehautgefühl, fügt er an. Eine andere Form des letzten Weges eines Menschen. Ob klassische Beerdigungsvarianten oder modern, alles ist möglich. Es kommt immer auf die individuellen Wünsche an.

Auch bei den Räumlichkeiten
wird auf Wohlfühlen Wert gelegt

So stilvoll, wie sich die Außenfassade in Anrath präsentiert, zeigt sich auch die Innengestaltung der komplett umgestalteten Räume. Ob die geschmackvolle Blumendekoration, die Mooswand, mit der die Särge vorgestellt werden oder die Urnenausstellung – nichts wirkt beängstigend oder bedrückend. „Uns ist es wichtig, dass unsere Räumlichkeiten einladend wirken und ein ruhiges Wohlfühlambiente ausstrahlen. Wir führen hier Beratungs- und Trauergespräche, das möchten wir in angenehmer Atmosphäre tun“, betont Philipp Grotenburg.

Er und sein Team sind für die Menschen in den schwersten Stunden da. Auch bei der Bestattung spielt die Nachhaltigkeit mittlerweile eine große Rolle. „Wir gehören der Grünen Linie an und machen es möglich, den letzten Fußabdruck eines Menschen grün zu gestalten“, informiert der 31-Jährige, der mit der Bestattungstradition aufgewachsen ist und weiß, dass Tod und Trauer ein Teil des Lebens sind. Zur Umsetzung eines ökologischen Bestattungs­konzeptes gehören Dinge wie eine saisonale Blumendekoration von Blumenhäusern vor Ort, der Trauerdruck auf nachhaltigem Papier und regional produzierte Särge und Urnen, wobei Särge statt einer Lackierung eine Hartwachsveredlung tragen und die Innenausstattung biologisch abbaubar ist.

„Wir werden auch die ,Reerdigung‘ anbieten, wenn es dafür in NRW grünes Licht gibt“, blickt Philipp Grotenburg in die Zukunft. Bei dieser wird ein Körper mit Hilfe von Mikroorganismen innerhalb von 40 Tagen zu wertvoller Erde. Der Körper wird dazu auf ein Beet von Heu und Blumen gebettet und in einem Kokon eingeschlossen, wo der Umsetzungsprozess stattfindet. Die Erde wird danach einem Friedhof zugeführt.

Der Wandel in der Bestattungskultur umfasst aber nicht nur den behutsamen Umgang mit den Ressourcen. Er bedeutet auch, dass die Wünsche eines Verstorbenen, beziehungsweise die der Angehörigen, umgesetzt werden. Musik von AC/DC, einen Whiskey am Grab trinken – was sich im ersten Moment ungewöhnlich anhört, hat für die trauernden Menschen eine ganz besondere Bedeutung.

Die neuen Geschäftsräume von Bestattungen Grotenburg, Kirchplatz 4–6 in Willich-Anrath, werden am Samstag, 6. Mai, offiziell eröffnet. Das Beerdigungsinstitut ist unter der Rufnummer 02156/9989284 und der folgenden E-Mail erreichbar: