Maifest am Museum Kamps-Pitter Schiefbahn Strahlende Gesichter beim Maifest an Kamps-Pitter
Schiefbahn · Traditionell feiern die Heimat- und Geschichtsfreunde den 1. Mai am Museum Kamps-Pitter. Und wie immer scheint die Sonne dazu. Das Fest ist ein großer Erfolg.
(barni) Heimat hat viel mit Traditionen zu tun. Eine Tradition für die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich ist das Maifest als Auftakt für viele weitere Aktionen im Laufe eines Jahres. Das gute Wetter am 1. Mai ist schon legendär: „In den vergangenen 27 Jahren hat es zum 1. Mai nur schönes Wetter gegeben“, erklärt der Vorsitzende Heinz Kuhlen. Für ihn war es das letzte Fest als Vorsitzender. Wenn am 27. Juli der Vorstand neu gewählt wird, wird er nicht mehr kandidieren.Nachfolgekandidaten aber stehen bereit.
Der rote Museumstraktor, ein alter Mc Cormick, stand abfahrbereit da, auf dem Anhänger sitzend ließen sich vor allem Kinder mit sechs Stundenkilometern herumkutschieren. Auch das Fest war von Entschleunigung geprägt. Bei absolut idealem Frühsommerwetter war das Fest bereits früh sehr gut besucht. Begonnen hatte der Tag mit einer Messe, gehalten von Diakon Friedhelm Messerschmidt. Es war wie immer eine Mundartmesse. Die Anrather Leddschesweäver unter der Leitung von Christoph Carlhoff schmetterten Lieder wie „Dr Mai öss jekueme“. Es ging beschaulich zu, mit einer Ausnahme: Die „Freifechter zu Willich“ unter der Leitung von Kai Hoffmann kreuzten die Klingen, sehr zur Freude der vielen Zuschauenden.
Bei Anne Lichtenberg und Claudia Borger liefen die Waffeleisen heiß, der Zapfhahn des Bierfasses spuckte fast pausenlos Gerstensaft aus, die Menschen saßen unter Pavillons, aßen, tranken, sprachen und genossen den schönen Tag. Stephanie Becker–Vieten warb für demenzfreundliches Schiefbahn. Ihr Tipp: „Die Menschen so annehmen, wie sie sind, Glücksmomente schaffen und Empathie entwickeln.“ Iris Schulz-Pellmann aus Willich machte aus einem Kammzug Schafswoll-Fäden. Ein Sparschwein wartete darauf, gefüttert zu werden. Das Geld soll für weitere Exponate genutzt werden. Die nostalgisch aussehende Popcorn-Maschine lief ebenso.
Das Fest ist immer auch ein guter Anlass, nach vorn zu blicken: Bauarbeiten stehen derzeit nicht an. „In der zweiten Jahreshälfte wird es eine Ausstellung geben zu den Straßennamen in Willich“, kündigte Kuhlen an. Mitte des Jahres soll ein Buch über die Parteien Willichs nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht werden. Weniger erfreulich: Kurz vor Weihnachten war eine alte, dicke Buche auf ein Carport gestürzt. Zum Glück hat die Versicherung der Stadt den Schaden ausgeglichen. Neu ist auch das Ein-Schlüssel-System. „Immer wat loss im KampsPitter“, lautet das Motto. Am 26. Mai wird von 14 bis 18 Uhr Swing- und Jazzmusik geboten, der nächste Mundartnachmittag steht am 13. Juni auf dem Programm und am 23. Juni werden die Heimat- und Geschichtsfreunde auf dem Schiefbahner Stadtfest MeinFest vertreten sein.