CDU-Neujahrsempfang: Über Landrätinnen und Granaten
Der Parteivorsitzende Uwe Schummer ist bester Laune.
<strong>Neersen. Der Wahlkampf scheint noch in weiter Ferne zu liegen: Beim CDU-Neujahrsempfang Sonntagvormittag im Wahlefeldsaal wurden die politischen Gegner weitestgehend von Kritik verschont. Der Willicher CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer war offenbar in bester Laune. Er machte den Willichern auf eindrucksvolle Weise deutlich, wie zentral ihr Wohnort liegt: "Von Willich aus können Sie nach maximal einstündiger Autofahrt 18 Millionen Menschen erreichen - von Berlin aus sind es nur sieben Millionen."
Und er lobte die Vereine, die ja zu den Stammgästen der Neujahrsempfänge der politischen Parteien gehören: "Sie sorgen für eine lebendige, bunte Stadt." Schummer nannte Luise Fruhen aus Tönisvorst "die schöne - stellvertretende - Landrätin" und meinte Renate Paulsen, als er von einer "Renate Granate" sprach: Die hatte als langjährige Geschäftsführerin der CDU bis letztes Jahr unter anderem die Neujahrsempfänge organisiert.
Ach ja: Bei allem Bemühen, anderen Fraktionen nicht auf die Füße zu treten, eine Kritik musste sein: Schummer bezeichnete es als verantwortungslos, dass die SPD die Firma Gerke als mittelständisches Unternehmen mit rund 120 Arbeitsplätzen in Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten bei der Papierentsorgung (die WZ berichtete) in der Parteizeitung "Der wahre Jakob" in die Nähe der Mafia und der organisierten Bandenkriminalität gerückt habe.
"Sicherheit und Schutz, den Bürger für Bürger übernehmen." So lautete das Talk-Thema: Paul Schrömbges hatte mit Kreisbrandmeister Thomas Riedel und Stadtbrandmeister Thomas Metzer zwei Feuerwehrleute auf das rote Sofa geholt. Metzer gab zu verstehen, dass sich in Willich insgesamt 240 Aktive in den Feuerwehren der einzelnen Löschzüge einbringen.
Riedel beklagte: "Immer wieder parken gedankenlose Zeitgenossen Straßen so zu, dass Rettungsfahrzeuge sie nur mit Mühen befahren können." Das führe zu unerträglichen Zeitverlusten.
Bürgermeister Josef Heyes dankte den Kommunalpolitikern und den Vertretern der Vereine für ihre in 2007 geleistete Arbeit. Und er brachte ein Beispiel dafür, dass die Welt in Willich etwas heiler ist als an manch’ anderen Orten: "Die Arbeitslosenquote liegt in Willich bei nur 4,9 Prozent - das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der Willicher Wirtschaft."