Aufstellungsversammlung Der Open-Air-Parteitag der CDU
Willich · Ein langer Anlauf führt im Stadion ins Ziel: 750 Willicher Christdemokraten sollen am 8. Juni ihre Kandidaten wählen können.
Diese Aufzählung geht in die Geschichte der CDU Willich ein: Wahlefeldsaal, Märzenfestzelt, Jakob-Frantzen-Halle, Sporthalle der Leonardo-da-Vinci-Schule und nun das Stadion des DJK/VfL Willich. Fast drei Monate nach der Ursprungseinladung stehen Ort und Zeit für die Aufstellungsversammlung der Christdemokraten fest. Es wird ein Open-Air-Parteitag: Montag, 8. Juni, 18 Uhr, im Sport- und Freizeitzentrum.
An dem Abend wird in einem Auszähl-Marathon entschieden, wer die CDU als Bürgermeisterkandidat im Kommunalwahlkampf führt, wer für Stadtrat und Kreistag antritt.
Die CDU hat mit ihrem Parteichef Christian Pakusch und dem Fraktionsvorsitzenden und Josef Heyes-Favoriten Johannes Bäumges zwei Anwärter auf den Bewerberposten „Bürgermeister“. Ihr seit Januar innerparteilich und auf sozialen Kanälen intensiv geführter Wahlkampf hatte der Partei einen Mitgliederschub von „200 plus“ gebracht. Er machte die Verlegung des ersten Aufstellungstermins am 26. Februar im Wahlefeldsaal notwendig. Zu klein für gut 700 Mitglieder, von denen bis zu 500 zum Parteitag erwartet werden können. Die Stilllegung öffentlicher Großveranstaltungen durch die Corona-Pandemie führte zur weiteren Verzögerung.
Nachdem die Corona-Schutzverordnung Aufstellungsparteitage wieder erlaubte, war die Durchführung intensiv geplant worden. Die Sportanlage bietet laut Mitteilung „rund 750 Willicher CDU-Mitgliedern ausreichend Platz, so dass die angebrachten Abstände problemlos zu realisieren sind. Es gibt überdachte Bereiche, die bei Bedarf zu erweitern sind und ausreichenden Parkraum“. Für genügend Sitzmöglichkeiten, sanitäre Einrichtungen und einen unterstützenden Sanitätsdienst werde gesorgt. Man habe sich von „Gesundheitsschutz, Abstandsgeboten, Hygieneregeln, Rechtssicherheit“ leiten lassen und sich zu „einem Open-Air-Parteitag entschlossen“, so Willichs CDU-Vorstandssprecher Guido Görtz. Weiter heißt es: „Ganz bewusst hat sich die Willicher CDU gegen einen Frühstart beim Wahlkampf ausgesprochen, gab und gibt es in Zeiten der Corona-Pandemie doch weitaus größere und wichtigere Herausforderungen“. Die Aufstellungsversammlung sei quasi der Start in den Wahlkampf 2020.
Diese Feststellung dürften Beobachter des politischen Geschehens nicht teilen. Hatte doch Görtz bereits in einem Interview mit der WZ Mitte April erzählt, dass sich alle Kandidaten, die aus den Bürgerrunden der CDU in den Stadtteilen vorgeschlagen wurden, in den sozialen Medien ins Gespräch bringen sollen, auch im „vorpolitischen Raum“, wie er es formulierte, etwa in der Nachbarschaftshilfe. „Unsere Leute sollen sich in den sozialen Medien vorstellen und für sich arbeiten“, lauteten die Anstöße des parteiinternen Kompetenzteams.
Foto-Termine wurden laut Görtz bereits gemacht, Kandidaten-Flyer für die Wahl vorbereitet. Bis zur Entscheidung durch die Mitglieder „planen wir weiter mit beiden, mit Pakusch und Bäumges“, sagte Görtz.
Mit dem Entscheidungtag 8. Juni ist der zeitliche Puffer nicht ausgereizt. Bis zum 16. Juli müssen den örtlichen Wahlleitern die Kandidaten-Tableaus vorliegen.
„Einem großen Ereignis“ stehe „nach menschlichem Ermessen nichts mehr im Wege“, wird CDU-Geschäftsführerin Elisabeth Siemes zitiert. Ein Ereignis für die Geschichtsbücher.