Der Beweis: Niemals zu alt für Rock ’n’ Roll
Beim Gastspiel der Generals platzte der Willicher Kaisersaal wieder einmal aus allen Nähten. Kaum ein Klassiker wurde ausgelassen.
Willich. Ein großes Hallo gab es am Samstag im altehrwürdigen Kaisersaal. Denn in vielen Fällen kannte man sich - und sei es vom Auftritt der Generals im vergangenen Jahr. Die, die gekommen waren, wollten das ein oder andere über die Feiertage zugelegte Pfund abtanzen, Freunde treffen oder einfach nur einen schönen Abend genießen.
So wie auch Helmut Lilla und Willi Hild, die sich noch an die Zeit erinnern konnten, da The Generals eine der angesagten Bands der Region waren. Was immerhin schon über 40 Jahre her ist. "Die alte Musik macht Spaß!" auf diesen kurzen Nenner brachten beide den Grund, warum sie auch im gesetzteren Alter noch auf ein rockiges Konzert gehen.
Lilla und Hild waren nicht die einzigen, die auch vor 40 Jahren dabei waren und neben der guten Musik auch die Erinnerungen an damals genossen. Aber noch lange nicht jeder Besucher hatte altersmäßig mehr die 60 als die 50 im Blick. Es waren auch deutlich Jüngere dabei, deren Eltern sich als Jugendliche oder junge Erwachsene vielleicht bei der Musik der Generals kennen gelernt haben.
Über die Generationen hinweg war klar, dass man für Rock ’n’ Roll nie zu jung und schon mal gar nicht zu alt sein kann. Dies spürte man schon, als die Vorgruppe Old Timers aus Duisburg mehr als eine Stunde einheizte. Denn nach zwei Zugaben mussten erst einmal die Türen geöffnet werden, damit frische kühle Luft hineinströmte.
Als die Generäle kurz vor halb Zehn die Bühne betragen, ging die schon begonnene Party einfach nur weiter. Die Akteure betraten in ihren Kostümen, die an die Beatles zu Sergeant-Peppers-Zeiten erinnerten, die Bühne - und viel Applaus schlug ihnen entgegen. Unterstützt von den drei Bläsern der "Sergeant Peppers Lonely Horns" brauchten sie knapp 30 Minuten, bis der Saal wieder auf Betriebstemperatur war.
Oldies von den Hollies, den Monkeys, CCR oder einem bemerkenswerten "Summer in the City" von Joe Cocker, wobei der Krefelder Alex Oelke Wolfgang Bölitz beim Singen unterstützte, taten das ihre dazu bei.
Historie The Generals zogen zwischen 1964 und 1969 durch die Säle am Niederrhein. Seit dem Frühjahr 2006 spielt man wieder zusammen. Eine Geburtstagfeier im Seidenweberhaus war die Stunde der Wiedergeburt.
Imitatoren In den 60ern gab es nicht nur am Niederrhein viele Coverbands, die für die richtige Tanzmusik sorgten. Es gab sogar Meisterschaften, wer die aktuellen Hits am besten coverte - und The Generals waren hierbei oft erfolgreich.
Besetzung Waldemar Karpenkiel (Drums), Harry Klupsch (Gitarre), Peter Beecker (Bass), und Wolfgang "Mölle" Bölitz (Gesang) als Lokalmatador sind seit den Gründerzeiten in der Formation. Dazu gestoßen sind Rüdiger Bogusch (Gitarre) und Michael Fettweiss (Keyboards).