Die Narren sind schon ganz jeck: Der Zug kann starten

Die Vorbereitungen für den Tulpensonntag sind abgeschlossen. Das Dreigestirn ist kaum noch zu halten.

Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. „Mehr würden nicht mehr reinpassen.“ Dieter Hackstein lacht. Das Vorstandsmitglied des Tönisvorster Karnevals-Komitees (TKK) deutet in die Wagenhalle. Längs und quer geparkt stehen dort die Karnevalswagen der aktuellen Session, angefangen vom eigenen Wagen, dem der Prinzengarde, der Nachtfalter, von Rot-Weiß Vorst und vom Dreigestirn.

Erstmalig hat es sogar das benachbarte „Ausland“ in die Halle geschafft. Der Wagen der Prinzengarde Willich parkt nämlich ebenfalls dort. „Beim Arbeiten an den Wagen war es schon mal ein bisschen eng“, meint Karl-Heinz Lessenich, der als Prinz Karl Heinz III. neben Bauer Harald I. (Gengnagel) und Jungfrau Helma I. (Helmut Krohnen) zum neuen Dreigestirn von Tönisvorst gehört.

Mit ausgebreiteten Armen könnte sich Lessenich nicht zwischen die Wagen stellen, dafür ist zu eng. Aber auch wenn es in der Halle voll ist, das konnte keinen der Karnevalisten daran hindern, mit Akribie an den Wagen zu arbeiten. Wobei es sich bei nahezu allen in diesem Jahr nur um mehr oder weniger große Verschönerungsarbeiten gehandelt hat.

„Dort fehlte mal ein Buchstabe, der im Trubel des Zuges abhanden gekommen war, hier musste neu gestrichen werden. Die Prinzengarde tauschte die 1 gegen eine 2 aus, da es sie jetzt seit 62 Jahren gibt“, erzählt Gengnagel von den Arbeiten. Doch nun ist alles fertig, bis auf den allerletzten Feinschliff wie Blumen und Deko. Sechs prächtige Wagen warten darauf, sich in den närrischen Lindwurm einreihen zu dürfen.

Eine besondere Mutation erfuhr logischerweise der Prinzenwagen. „Das erste Dreigestirn von Tönisvorst“ ist in knallgelben Buchstaben auf dem dunkelblauen Untergrund zu lesen. Darüber prangt der Orden im Großformat mit der Frage „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. In Sachen Motiv haben sich Prinz, Bauer und Jungfrau am Symbol des TKK orientiert, das aus dem St. Töniser Kirchturm, dem Wasserturm und der Mühle sowie dem Vorster Brunnen mit Frosch besteht.

„Wir haben Wasserturm und Mühle übernommen, den Frosch und die Kirche weggelassen und als Wahrzeichen von Vorst den dortigen Kirchturm genommen“, sagt Lessenich. Wobei der sich darin vom St. Töniser unterscheidet, dass er auf allen vier Ecken ein Türmchen stehen hat.

„Jetzt wünschen wir uns nur noch viele Zuschauer, einen Zug ohne Krawall und vielleicht noch einige Zugteilnehmer mehr“, meint Hackstein. Wer am Zug in St. Tönis am Tulpensonntag teilnehmen möchte, der kann sich noch bis Altweiber bei Zugleiter Hackstein melden:

hdhackstein@t-online.de