Krisenstab Stadt organisiert Krisenstab neu

Tönisvorst. · Neue Struktur für die Einsatzleitung bei sogenannten Großschadenslagen.

Bürgermeister Thomas Goßen trifft in der Feuerwache St. Tönis auf Bernd Heyer,  den stellvertretenden Löschzugführer Vorst.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Um im Fall von großen Schadenslagen eine funktionierende Einsatzleitung in Tönisvorst zu gewährleisten, hat Bürgermeister Thomas Goßen erstmals Wehrleiter Rolf Peschken, die Mitglieder der Löschzugführungen aus Vorst und St. Tönis, Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks sowie Mitarbeiter der städtischen Verwaltung zu bestellten Einsatzleitern ernannt. Deren Aufgabe liegt im Fall der Fälle in der Koordination der Abwehrmaßnahmen fürs gesamte Stadtgebiet mit der Befehlshoheit über die eingesetzten Kräfte.

Auf der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in der vergangenen Woche übergab Goßen die entsprechenden Urkunden. Die Pläne stellen sicher, dass acht Personen bis zu 48 Stunden (in 12-Stunden-Schichten) dem Stab zur Verfügung stehen. Großschadenslagen, die ein koordiniertes Krisenmanagement erfordern, sind in Tönisvorst vor allem Stürme oder Überschwemmungen. Niederschläge, die das Kanalnetz überfluten, oder Stürme mit abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen bedeuten eine Verdichtung des Einsatzgeschehens.

Freiwillige Feuerwehr leistete im vergangenen Jahr 309 Einsätze

Vor Ort an der Einsatzstelle ändert sich bei Großschadenslagen nichts: Die Feuerwehr bleibt für Brandbekämpfung und technische Hilfeleistungen zuständig, das THW für technische Hilfeleistungen und den Zivilschutz, das DRK für den Rettungs- und Sanitätsdienst. Doch in der Führungsgruppe werden die Kompetenzen nun gebündelt. Eine gleichberechtigte Zusammenarbeit entlastet Führungskräfte auf der operativ-taktischen Ebene. Das heißt: Weniger Führungskräfte der Feuerwehr sind im Krisenstab gebunden, sondern stehen vor Ort zur Verfügung.

Darüber hinaus zog die Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst auf der Versammlung Bilanz. Sie musste im vergangenen Jahr zu insgesamt 309 Einsätzen ausrücken, was in etwa dem Niveau des Vorjahres mit 302 Einsätzen entspricht. Für eine rein ehrenamtliche Freiwillige Feuerwehr stelle diese hohe Einsatzzahl eine spürbare Belastung für die Mitglieder dar, besonders im Hinblick auf die angespannte Verfügbarkeit von Kräften während des Tages, sagte Stadtbrandinspektor Peschken.

Verdiente Mitglieder
wurden geehrt

Was die Einsätze im vergangenen Jahr betrifft, seien besonders die Brände im Spänebunker eines Gartenbaubetriebes erwähnenswert, bei dem Ende April mehr als 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Polizei über vier Stunden lang im Einsatz waren, sowie der Brand eines Wohnmobils Anfang November in Vorst, so Peschken. Damals explodierte kurz nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte eine im Fahrzeug gelagerte Gasflasche.

Bügermeister Goßen, der zusammen mit dem neuen Fachbereichsleiter Ralf Jeromin und Peschken den Haushaltsentwurf für die Feuerwehr vorstellte, erläuterte die geplanten Anschaffungen für dieses Jahr. Einer der größten Posten ist mit rund 18 000 Euro die Beschaffung eines Rollcontainer-Systems für die Bestückung des in St. Tönis stationierten Rüstwagens.