Ein Gemälde für den Fotografen

Leserin Annemarie Brocker malt für Friedhelm Reimann.

Tönisvorst. WZ-Fotograf Friedhelm Reimann hat schon öfter eine nette Karte bekommen, mit der sich ein Leser für ein besonders gelungenes Fotomotiv vom Niederrhein in der Zeitung bedankte. Doch das Paket mit beigelegtem Brief, das ihm vor einigen Tagen ins Haus gebracht wurde, hat den Vorster dann doch ein wenig sprachlos, vor allem aber sehr glücklich gemacht. In dem Paket steckte nämlich ein Gemälde, dessen Motiv Friedhelm Reimann sehr bekannt vorkam.

Am 22. Mai hatte die WZ das Foto eines prächtig blühenden Rapsfeldes veröffentlicht, das an der Kempener Straße in St. Tönis entstanden war. Die Komposition aus gelbem Raps, Gras und Bäumen in kräftigem Grün und der eindrucksvollen Wolkenbildung ließen die Fotografie von Friedhelm Reimann wie ein Gemälde wirken.

Das dachte sich wohl auch die St.Töniserin Annemarie Brocker. An einem Tag, an dem sie eigentlich Gartenarbeit geplant hatte, was dann aber der Regen mal wieder unmöglich machte, fiel ihr Blick auf das Foto. „Ich bin in mein Arbeitszimmer gegangen und habe mir den Sommer gemalt, das heißt mit Finger und Spachtel gestaltet“, berichtet sie in dem Brief an den Vorster Fotografen. Dessen Bild diente ihr dabei als Vorlage, um den Wetter-Frust abzubauen.

Bei der hohen Luftfeuchtigkeit, so Annemarie Brocker weiter, habe es noch endlos gedauert, bis ihr Bild trocken war. Jetzt sei es endlich soweit — und auch das Wetter sei endlich gut genug, um den Garten zu bearbeiten.

„Lieber Herr Reimann, hiermit möchte ich Ihnen einmal sagen, wie sehr ich mich immer über Ihre Niederrhein-Fotos freue. Ich hoffe, Sie sind nicht böse, wenn ich diese als Vorlage benutze“, schreibt die St. Töniserin und wünscht dem Fotografen „einen schönen Sommer und tolle Motive“. Der bedankt sich dafür herzlich — und versichert: „Das Gemälde bekommt bei mir einen Ehrenplatz.“ WD