Neersener Schlossfestspiele: Kinderstück "Peter Pan" feiert Premiere
„Peter Pan“ hat am 23. Juni auf der Bühne vor dem Schloss Neersen Premiere.
Neersen. Es geht um die Fantasie. Sie ist der Kern von „Peter Pan“. Das Kinderstück feiert bei den Neersener Schlossfestspielen die erste Premiere. Jan Bodinus hat es schon vor fünf Jahren, als er in der Aufführung von Mirandolina in Willich mitwirkte, Intendantin Astrid Jacob vorgeschlagen. Zuerst war sie skeptisch.
„In der Geschichte von James Matthew Barrie fliegt Peter Pan ja schließlich auch“, sagt sie — eine riesige Herausforderung für die Bühne. „Aber zusammen mit der Ausstatterin Silke von Patay schien mir das machbar“, sagt Bodinus. „Sie ist so fantasievoll.“ So wird Holger Stolz, der den Peter Pan spielt, nicht in einem Klettergeschirr hängen, wenn er mit seinen Freunden nach „Neverland“ aufbricht, sondern fliegen, wie Kinder es tun.
„Auch das Piratenschiff wird aus zwei Betten gebaut“, sagt Bodinus. Ebenfalls entstehen das Baumhaus und das Indianerdorf, in denen Peter Pan und seine Freunde ihre Abenteuer erleben, auf diese Weise.
Jacob erscheint es daher nur logisch, Peter Pan in einem Festspielsommer aufzuführen, der unter dem Motto „Lebenslust“ steht. „Denn das Träumen und das Sehnen, das darf nicht aufhören, das brauchen wir besonders in einer so angespannten Zeit. Nirgendwo lassen sich Träume schneller umsetzen als im Theater.“ Das will sie den Kinder und den erwachsenen Zuschauern vor Augen führen.
Daneben geht es aber auch ganz handfest zu: Peter wird sich mit Käpt’n Hook wilde Kämpfe liefern, es wird geweint und gelacht. „Bemerkenswert, dass Hook diese Kämpfe mit dem Jungen braucht. Dass er ihn eigentlich gar nicht wirklich besiegen kann, weil sonst sein Leben langweilig wäre“, sagt Jacob.
Durch die Handlung führt in der Inszenierung Hartmut Scheyhing. Er hat auch die musikalische Leitung übernommen und begleitet vor allem die Umbaupausen mit seinem Akkordeon. „Diese Umbauten, die der Zuschauer miterlebt, sind ein inszeniertes Spektakel“, schwärmt Jacob. „Bei Verzögerungen spiele ich halt etwas länger, improvisiere“, sagt Scheyhing.
Das Krokodil fehlt auf der Besetzungsliste, wird aber mit dabei sein. „Das bleibt eine Überraschung“, sagt Jacob geheimnisvoll.