Experten belasten Vauth
Sachverständige berichten von vielen Geldtransfers zwischen Kanzlei- und Privatkonten.
Tönisvorst/Krefeld. Gestern wurde am Krefelder Landgericht die Verhandlung gegen Lothar und Jessica Vauth fortgesetzt. Dem Tönisvorster Ehepaar wird Untreue in 923 Fällen vorgeworfen. Die Taten ereigneten sich vor etwa acht bis zehn Jahren. Mandanten und Kollegen der Krefelder Sozietät, in der der ehemalige Rechtsanwalt Lothar Vauth Partner war und seine Frau als Büroleiterin arbeitete, entstand, laut Anklageschrift, ein Schaden in Höhe von 1,9 Millionen Euro.
Diesmal waren zwei Finanz-Sachverständige geladen. Sie haben die Vermögensverschiebungen zwischen Kanzlei- und Privatkonten des Ehepaar Vauth (und umgekehrt) untersucht. Dabei beschränkten sich die Experten auf einen Zeitraum von rund zwei Jahren. Konkret sahen sie sich Abhebungen und Einzahlungen an, die zwischen Frühjahr 2007 und Anfang 2009 getätigt wurden. Demnach hätten Lothar und Jessica Vauth diverse Kanzleigelder auf ihre Privatkonten transferiert.
„Zumindest wurden diese Transfers mit seiner beziehungsweise ihrer Bankkarte vorgenommen“, ergänzte einer der Sachverständigen. Auch seien zum Beispiel Spendengelder und für Privatimmobilien der Eheleute bestimmte Gelder von den Kanzleikonten entnommen worden.
Der Prozess wird am Mittwoch, 21. März, fortgesetzt. sts