Feuerwehreinsatz Großbrand auf dem Stennes-Hof in Willich

Wegen des Brandes war die Feuerwehr in der Dickerheide in Willich stundelang im Einsatz. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Die gute Nachricht vorweg: Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden, als die Feuerwehr in der Nacht zu Mittwoch zu einem Großeinsatz an der Dickerheide gerufen wurde. Bereits 3.50 Uhr hatten die Sirenen geheult, nachdem große Teile des Stennes-Hofes in Flammen aufgegangen waren. Der Brand griff nicht auf das im hinteren Teil der Hofanlage liegende Wohnhaus über. Wie es zu diesem Feuer kam, wird derzeit noch vom Brandsachverständigen ermittelt. Die Polizei war am Mittwoch vor Ort.

Foto: Feuerwehr Willich

Die Eigentümer-Familie von Bernd Stennes kam vorübergehend im benachbarten Hof unter. Auch die etwa 20 Pferde, die dort in den Stallungen standen, wurden gerettet und auf eine angrenzende Koppel gebracht.

Scheune brennt ab - Pferde überleben
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Scheune brennt ab - Pferde überleben

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Für die Wehrleute war es eine schwierige Arbeit bei Wind, Eisregen und Kälte. „Wir haben sofort gesehen, dass zur Brandbekämpfung ein Löschzug nicht ausreicht“, so Einsatzleiter Thomas Metzer, Wehrführer in der Stadt Willich, der neben dem Löschzug Alt-Willich auch gleich die Anrather Kameraden dazugeholt hatte. Mit mehr als zehn Lösch- und Einsatzfahrzeugen, mitsamt der Drehleiter, war man schnell vor Ort.

Den 48 Kameraden der Wehren aus Willich und Anrath gelang es relativ zügig, die lodernden Flammen, die sich von den Lagerstätten und den Stallungen immer weiter ausdehnten, zu ersticken. Da aber der Vierkanthof ziemlich groß und von daher etwas unübersichtlich ist, mussten mit Hilfe von Räumfahrzeugen und Baggern Schneisen gezogen werden, um überhaupt an einzelne kleine Brandstellen heranzukommen. Erschwert wurden die Arbeiten dadurch, dass man, um alle schwelenden kleinen Feuer direkt unter den Dächern zu bekämpfen, gar nicht so richtig herankam.

Am Mittwochnachmittag kamen dann noch leistungsfähigere Räumfahrzeuge zum Einsatz, um Teile der abgebrannten Giebel zu entfernen. Nur dadurch kamen die Wehrleute an die andere kleinere Brandnester heran. Außerdem wurden Heu und Stroh aus der direkten Gefahrenzone geholt.

Der gesamte Einsatz war für die Feuerwehrleute eine enorme Kraftanstrengung, wie Chef Metzer bekundete. Da die verschiedensten Trupps am Mittwochmittag bei widrigsten Witterungsverhältnissen schon acht Stunden im Einsatz waren, wurden sie durch etwa 20 Mitglieder der Löschzüge aus Neersen und Clörath abgelöst.

Mit dabei waren ferner Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kempen mit ihrem Bereitschaftsleiter Olaf Schmitz. Sie brachten zwei Krankenwagen mit, um schnell auf mögliche Einsatz-Verletzungen der Feuerwehrkameraden reagieren zu können. Bis zum Nachmittag kam es glücklicherweise zu keinen derartigen Verletzungen. Sechs DRK-Akteure kümmerten sich außerdem um die Verpflegung der Feuerwehrleute.

Einige hundert Jahre dürfte der Stenneshof an der Dickerheide in Willich sein. Früher war der Hof unter dem Namen „Kollenburg“ besser bekannt. Der jetzige Eigentümer, Bernd Stennes, ist ein Neffe des Präsidenten des Allgemeinen Schützenvereins (ASV) Willich, Willi Stennes. Auch sein Bruder Paul wohnt noch mit seiner Ehefrau Mechthilde auf dem Vierkanthof.

„Den Familien geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte Feuerwehrsprecher Lars Greiner. Sie würden nach Abschluss der Löscharbeiten wieder in das Wohnhaus zurückkehren können. Bis zum frühen Abend waren die Feuerwehrkameraden aber im Einsatz. Sie mussten auch Trakte besonders sichern, denn für Donnerstag sind weitere Stürme in Orkan-Stärke angekündigt.