Jazz und Handwerk locken nach Schloss Neersen
„Jazz und Handwerk“ ist eine Kombination, die in der Umgebung von Schloss Neersen sehr gut ankommt.
Neersen. Jazzklängen in angenehmer Atmosphäre lauschen, Handwerkern über die Schulter schauen, sehen, wie die Natur im Schlosspark den Rückstand durch den langen Winter aufholt: Es gab viele Gründe, am Wochenende zu „Jazz und Handwerk“ zu kommen. Das Wetter bot keine Gegenargumente. Die Veranstaltung war besser besucht als vor einem Jahr.
„Eigentlich bin ich mehr für Old Jazz, der Modern Jazz ist nicht ganz meine Richtung, aber es klingt gut.“ Wolfhard Eichhorn aus Schiefbahn erntete für das Lob Zustimmung von Ehefrau Rosemarie. Andere Musikfreunde dachten ähnlich: Als am Sonntagmittag das Beckie-Becker-Quartett unter Leitung von Karl-Heinz Becker aufspielte, passte die Musik zur Stimmung am Schloss: heiter und entspannt.
Dicke Jacken sorgten dafür, dass die Musik unter freiem auch im Sitzen genossen werden konnte, besonders, wenn dazu heißer Kaffee getrunken wurde. Fast ein Heimspiel hatten am Samstag die Männer von der Redhouse-Jazzband aus Mönchengladbach mit ihrem traditionellen Jazz. Sie eröffneten die Traditionsveranstaltung mit dem Royal-Garden-Blues, mit dem sie das Chicago der 1920er Jahre lebendig werden ließen. Peter Lau, einer der sieben Bandmitglieder, erkannte so manchen Fan im Publikum.
Wer mehr durch den Handwerkermarkt als durch die Musik angelockt worden war, sollte ebenfalls auf seine Kosten kommen: Ramschware gab es keine, dafür Handwerker, die kleine Kostbarkeiten präsentierten. Claudia Beinhoff aus Rommerskirchen präsentierte Schmuckstücke und Accessoires, die „mit Leidenschaft und Kreativität“ erstellt wurden. Sie empfahl sich außerdem als Stilberaterin. Ihre originellen Handtaschen bildeten einen starken Kontrast zur rostigen Eisenskulptur von Georg Ettl.
Der starke Wind am Samstag brachte die kleinen Kunstwerke von Iris Bühler und Bernhard Fitting aus Altenkirchen in der Pfalz besonders gut zur Geltung: Die Windspiele aus Edelstahl und Plexiglas begeisterten die Besucher. Aber sie sollten noch mehr Gründe zum Staunen bekommen: Kaum jemand konnte einfach so an den Liegerädern von Christian Schumacher aus Alt-Willich vorbeigehen, viele nahmen eine Sitzprobe.
Gabriele Jeltsch aus Vorst zeigte, welch’ schöne Sachen man filzen kann. Originell: Die Steine aus Filz und die Erdbeerohrringe, passend zur Erdbeerhandtasche. So kreativ und ausgefallen die allermeisten Angebote auch waren: Die längste Schlange bildete sich wieder vor einer Bude, in der es höchst Alltägliches zu kaufen gab: Bratwurst.