Mausefallen als flotte Flitzer
tüftler Schüler des Schiefbahner Gymnasiums haben ungewöhnliche Rennwagen gebaut.
Schiefbahn. Fein-Tuning am Mittwoch Morgen in der Sporthalle des St. Bernhard Gymnasium: 33 Schüler der fünften Klassen lassen selbst gebaute Mausefallenautos rollen, bereiten sich so auf den "Großen Preis" wenig später im Düsseldorfer Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium vor.
Mäuse suchen dort schon bald das Weite. Denn drinnen schnappen beim 2. Wettbewerb des "Treffens der jungen Physiker" über 200 Fallen zu.
Wie funktionierts? Durch die Spannung des Mausefallenbügels wird ein daran befestigter Stab in Bewegung gesetzt, der wiederum für ein Abrollen der sich an den Achsen befestigten Garnspulen sorgt und so die originellen Eigenbauten in Gang setzt.
"Man braucht ein Holzbrett, Stab, Spulen, Unterlegscheiben, Perlen für die Kugellager und eine CD und zwei Schallplatten", erzählt einer der jungen Monteure, Nils Born (11) aus der 5b. Die Schallplatte diente allerdings nicht der musikalischen Untermalung, sondern sie wird zu den beiden Hinterrädern umfunktioniert, als Vorderrad dient die CD.
Väter hatten zuvor auf den Dachboden nach den selten gewordenen Platten gekramt oder diese für wenig Geld auf Trödelmärkten erstanden. Das Musical "Hair" waren ebenso darunter wie alte Madonna-Lieder
Bis zuletzt ist am Mittwoch in der Schiefbahner Sporthalle noch an den Fallen-Flitzern gewerkelt worden. "Mein Rekord war zuhause eine Strecke von 17 Metern", erzählt der elfjährige Christoph Dubendorff, der mit Freundin und Nachbarin Anna Braf (10) sein Gefährt aus Holzlatten und Dämmstoff zusammengebaut hatte. Natürlich halfen auch viele Eltern mit. Wie beim "Cheese Racer 101", dem gelben Sperrholz-Flitzer von Anna Lambertz (10).
"Ich muss unbedingt noch einen Nagel durch die Achse bekommen", sagt Vincent und sucht nach einem Hammer. Gemeinsam mit Josephine und Vincent bildet er einen "Rennstall". Ihr "Qualifying" bringt dann noch keinen durchschlagenden Erfolg: Bereits nach dreieinhalb Metern bleibt ihr Gefährt stehen. Derweil träumt Lehrer Freischlad von den Ergebnissen seiner "Altmeister" in den vergangenen Jahren: "Ein Team schaffte sogar einmal eine Strecke von 80 Metern."
Immerhin hatten sich beim Wettbewerb 2009 Laura Durke und Sarah Weiler aus der 11.Klasse mit 34 Metern den dritten Platz geholt. Von den 19 Schiefbahner Teams schafft diesmal der Wagen von David Morales und Eric Seemann mit 12,58 Metern die weiteste Strecke, gefolgt von Carla Tschochner und Franziska Kuttig mit 10,55 Metern.