Mitglieder des DJK/VfL Willich stimmen für eine Fusion

Die Verhandlungen mit dem Willicher Turnverein sollen im nächsten Jahr beginnen.

Foto: WZ-Archiv

Willich. Matthias Hänisch gehört schon lange der Leichtathletik-Abteilung des DJK/VfL Willich an. Darüber hinaus ist der 55-Jährige seit etwa acht Jahren der Vorsitzende des Willicher Turnvereins (TV). Daher interessierte ihn jetzt die Delegierten-Versammlung des DJK/VfL gleich doppelt: Nachdem wenige Tage zuvor der TV bei seiner Generalversammlung grünes Licht für weitere Gespräche über eine möglichen Fusion beider Vereine gegeben hatte, zogen jetzt die Delegierten des rund 2320 Mitglieder starken DJK/VfL nach. Bei 52 Ja-Stimmen, fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Vorstand ermächtigt, weitere Verhandlungen mit dem WTV zu führen.

Foto: WZ-Archiv

Matthias Hänisch und DJK/VfL-Vorsitzender Helmut Frantzen sind Befürworter eines Zusammenschlusses. Sie stellten bei der Versammlung die Vorteile heraus, beispielsweise die Bündelung der personellen Ressourcen, einen höheren Bekanntheitsgrad, bessere Koordinierung der sportlichen Angebote, Vermeidung von Konkurrenz, bessere Auslastung der Sportanlagen. „Ist der TV überhaupt liquide?“, lautete eine der wenigen kritischen Fragen. Worauf Hänisch erwiderte, dass sein Verein über eine Rücklage von etwa 150 000 Euro verfüge. Er ergänzte: „Zum Beispiel könnten wir bei einer Fusion den Bau einer kleinen Sporthalle gemeinsam in Angriff nehmen.“

Einig sind sich beide Vereinsvorsitzenden, über einen Zusammenschluss nachzudenken, wenn der DJK/VfL im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Die Fusion müsste von beiden Vereinen bei außerordentlichen Versammlungen abgesegnet werden und eine Mehrheit von 75 Prozent bekommen. Zum Jubiläum hat das Orga-Team viel vor: angefangen bei Deutschen Meisterschaften, internationalen Turnieren, einer Flug-Show der Modellflieger bis zu einem Breitensport-Festival. Ferner will man versuchen, dass sich das Jubiläum auch in der Ortsmitte zeigt, so durch ein Street-Soccer-Turnier oder durch Hobby-Turniere im Dart oder Boule. Das Jubiläum soll mit einem Empfang am 2. Februar beginnen.

Den Delegierten lagen Berichten aus allen 13 Abteilungen vor. Helmut Frantzen nannte stellvertretend die gute Entwicklung der Trampolinturner und der Rugbyspieler. Als „Baustelle“ bezeichnete er die Budo-Abteilung, nachdem man sich vom früheren Abteilungsleiter hatte trennen müssen. Jetzt soll mit der neuen Abteilungsleiterin Ramona Deußen ein Neuanfang gemacht werden.

Um aus Versäumnissen zu lernen, hatte der DJK/VfL bereits 2017 für seine Trainer, Übungsleiter und Betreuer ein Aktionsprogramm beschlossen, das für alle in der Jugendarbeit eingesetzten Personen die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisse zur Pflicht machte. Jetzt wurde ein „Ehrenkodex“ beschlossen, wonach sich die erwachsenen Mitarbeiter durch ihre Unterschrift verpflichten müssen, die Rechte der ihnen anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf körperliche Unversehrtheit und die Intimsphäre zu achten und keinerlei Form der Gewalt physischer, psychischer und sexueller Art auszuüben.

Ansonsten war die Versammlung schnell abgehandelt. Geschäftsführer Reinhard Lehnen und Kassenwart Achim Broch hatten gut gewirtschaftet. Bestätigt wurden die Wiederwahlen der Abteilungsleiter Anne Flatters (Leichtathletik-Jugend) und Reinhard Lehnen (Tischtennis). Für den Sport mit Flüchtlingen gibt es mit Fabian Jedziorek einen Integrations-Beauftragten.

Zu den Ehrungen: Seit 50 Jahren gehört aktiv Hans-Jürgen Baum dem DJK/VfL Willich an. Seit 25 Jahren sind dabei: Kirsten Drießen, Renate Zabel, Heribert Frantzen, Klaus-Dieter Kretzmann, Georg Enders, Anita Schuhmann, Johannes und André Wenner.