Ausblick auf das Jahr 2023 CDU-Generalsekretär zu Gast in Willich
Willich · Das Thema „Ehrenamt“ braucht angesichts der vermehrten Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte – zuletzt in der Silvesternacht – eine andere Betrachtung der Öffentlichkeit. Dies war ein Schwerpunktthema beim ersten CDU-Neujahrsempfang in Präsenz nach drei Jahren Corona-Pause in Willich.
Die Christdemokraten um den Parteivorsitzenden Guido Görtz hatten die Mensa des St. Bernhard-Gymnasiums in Schiefbahn als Veranstaltungsort gewählt und begrüßten Vertreter der verschiedensten Willicher Vereine, ehrenamtlichen Organisationen und der anderen Ratsfraktionen.
Als erster Redner blickte Görtz zurück, natürlich mit dem Schwerpunkt Corona: „Mit Zusammenhalt, Engagement und Zuversicht haben wir die Situation gemeistert“, sagte er. Er freute sich, dass der CDU-Stadtverband mit rund 600 Mitgliedern stabil geblieben ist – und betonte, dass deren Arbeit in Partei und Rat ehrenamtlich erfolge. Wichtig war es ihm, die CDU als ein „Team-Mitglied in der Gesellschaft“ zu sehen. Klar war seine Aussage zu den Angriffen auf Rettungskräfte in der Silvesternacht: „Menschen in Uniform sind Helfer und haben es verdient, dass wir sie schützen“. Bezüglich der Aktivitäten von Organisationen wie „Fridays for Future“ forderte er Wertschätzung, denn deren Einstellung offenbare Sorge um die Zukunft.
Nach ihm sprach Bürgermeister Christian Pakusch. Mit Blick auf 2023 sagte er: „Es wird alles anders – und das ist gut!“ Ein Thema war für den Bürgermeister der Krieg in der Ukraine. Es sei Verwaltung und Bürgerschaft gelungen, 1300 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet in Willich unterzubringen. Für dieses Jahr sah Pakusch drei wesentliche Punkte: die Entwicklung einer zukunftsausgerichteten Verwaltung, der Baustart im Gewerbegebiet Münchheide V und die Betreuungssicherheit für Kinder. Er versprach den Gästen: „Anpacken – machen – umsetzen: Das gilt für mich weiter.“
Mit dem designierten Generalsekretär der NRW-CDU, Paul Ziemiak (MdB), begrüßte Görtz einen prominenten Gast. Dieser ging spontan auf zwei Besucher des Empfangs ein: Er dankte Alt-Bürgermeister Josef Heyes für die „enorme Leistung“ in dessen 21-jähriger Amtszeit. Dann sprach er den Ex-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer an: „Du hast einen tollen Nachfolger“, aber trotzdem werde Schummer in Berlin vermisst. Mit Guido Görtz habe die Willicher CDU einen „prima Kerl“ in den Düsseldorfer Landtag entsendet, der sich besonders für Ehrenamt und Vereine stark mache. Danach ging er auf überregionale Themen ein. Im Rückblick auf ein Gespräch mit einer Schülerin war ihm ein veränderter Blick junger Menschen ein Anliegen. Die Schülerin habe kritisiert, dass die Jugend eine schlechte Ausgangslage habe. Es sei aber auch zu sehen, dass junge Menschen noch nie in besseren sozialen und rechtssichereren Verhältnissen aufgewachsen seien als heute, so Ziemiak. Weiteres Thema war die Versorgungssicherheit. Er lobte das Engagement der Apotheken, um die Medikamentenversorgung – etwa mit Fiebersäften für Kinder – sicher zu stellen. Er forderte, dass Deutschland sich frei machen müsse von Lieferabhängigkeiten und unsicheren Lieferpartnern: „Wenn China keine Antibiotika mehr liefert – was dann?“ Auch der Gast kritisierte Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte – konkret mit Blick auf die nächsten Tage im Ort Lützerath. Das Vorgehen sei demokratisch entschieden und richterlich überprüft, „jetzt werden dort Fallen für Polizisten gebaut.“ Das dürfe nicht sein, sonst habe man in Deutschland das Recht des Stärkeren, nicht mehr die Stärke des Rechts. Zum Schluss setzte er sich mit der eigenen Partei und deren Auftreten auseinander: Die CDU müsse sich fragen, wie sie als Partei auf die Menschen wirke, „offen und sympathisch?“