Kreis Viersen Premiere für „Anrath“ ist in der Krefelder Fabrik Heeder

Am Sonntag, 3. April, wird der Film als Deutschlandpremiere gezeigt. Er lief schon bei internationalen Festivals.

Foto: Pillen

Anrath/Krefeld. Am Sonntag, 3. April, ist die offizielle Deutschlandpremiere des Kurzfilms „Anrath“ in der Kulturfabrik Heeder in Krefeld. Er war 2014 unter anderem in Süchteln, Anrath und Krefeld entstanden und erzählt die Geschichte der 60-jährigen Jüdin Anni, die im Jahr 1944 von den Nationalsozialisten deportiert wurde: Sie wurde aus Anrath mit einem Fahrrad zum Zug gebracht.

Filmemacher Gregor Höppner hatte von ihrem Schicksal gelesen und sich dann die wahre Geschichte von Dr. Ingrid Schupetta, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle des Krefelder Stadtarchivs, erzählen lassen. Die körperliche Nähe zwischen Opfer und Verfolger ging ihm nicht aus dem Sinn, er musste deshalb daraus einen Film machen.

Die von Höppner erarbeitete Version ist allerdings in großen Teilen erfunden. Von der Wahrheit blieb unter anderem, dass die Frau auf einer Fahrradstange sitzend abgeholt wurde und die Hauptakteure ein Schreibtischtäter und sein Opfer sind. „Die Frau wurde auch nicht von einem Polizisten, sondern vom Judenreferenten Schulenburg abgeholt. Dieser war Gestapo-Beamter und trug auch keine Uniform wie im Film“, erzählte Schupetta der WZ damals während der Dreharbeiten.

„Anrath“ wurde inzwischen mit Erfolg auf mehreren internationalen Festivals gezeigt. Bei der Deutschlandpremiere am 3. April ab 16 Uhr in der Studiobühne 2 ist Gregor Höppner zugegen. Die Stadt Krefeld unterstützt Film und Premiere, also gibt es freien Eintritt.

Eine Aufführung des Werks in Anrath ist nach Auskunft des Regisseurs derzeit nicht geplant.