Schiefbahn: Ludwig Hügen wird 80 Jahre
Seine Heimat und der Sport sind seine Leidenschaften – und das Schreiben von Büchern zu historischen Themen.
Schiefbahn. Als Junge schwärmte er von Mercedes-Rennwagen, den Silberpfeilen. Vor kurzem hat er sich einen offenen Sportwagen mit Stern - natürlich in Silber - gegönnt. Das in einem Alter, wo andere auf Gehhilfen angewiesen sind. Am Sonntag wird Dr. Ludwig Hügen 80 Jahre alt.
Seine Heimat und Sport sind ebenfalls Leidenschaften. 22 Jahre lang war er Vorsitzender der Heimat- und Geschichtsfreunde Schiefbahn. Der früher sehr erfolgreiche Leichtathlet läuft noch jeden Tag seine fünf Kilometer.
Wer sich ihm verbunden fühlt, ist beim Offenen Empfang am Sonntag ab 10.30 Uhr im Vereinsheim des SC Schiefbahn, Siedlerallee, willkommen.
Ludwig Hügen kann auf ein beachtliches Lebenswerk zurückblicken. 1930 wurde er in der Schiefbahner Kolonie geboren. Der Junge war aufgeweckt. Er besuchte das Real-Gymnasium am Moltkeplatz in Krefeld. Vom kaufmännischen Beruf wechselte Hügen 1956 zur Stadtverwaltung Mönchengladbach, brachte es zum Abteilungsleiter Freizeitsport.
Im Vorstand des Deutschen Leichtathletikverbandes wurde er Mitglied der Breitensportkommission und ein sehr erfolgreicher Sportler: 1953 wurde er bei den Hallenmeisterschaften über 3000 Meter Deutscher Vizemeister. Ein Jahr später hieß der Deutsche Waldlaufmeister in der Mittelstreckenklasse Ludwig Hügen.
Auch beruflich gab Hügen Gas. Er wechselte 1980 zum Kultusministerium in Düsseldorf, wurde Regierungs-Oberamtsrat. Lange bevor er sich den Silberpfeil zulegte, erfüllte er sich einen anderen Wunsch: Als 50-Jähriger begann er ein Studium der Geschichte und Germanistik, mit 59 Jahren machte er den Doktortitel.
Besonders interessierte ihn die Landesgeschichte. 1990 verlieh ihm Bundespräsident Richard von Weizsäcker in Bonn das Bundesverdienstkreuz.
Längst war er Vorsitzender der Heimat- und Geschichtsfreunde Schiefbahn und Buch-Autor. Von den 40 Büchern sind vor allem "Jüdische Gemeinden am Niederrhein - ihre Geschichte - ihr Schicksal" und "Die Geschichte Schiefbahns" hervorzuheben.
Hügen, der 30 Jahre in Mönchengladbach lebte, aber mindestens einmal pro Woche nach Schiefbahn kam, ist seit 53 Jahren verheiratet. Seine Frau Finny stammt aus Elmpt. Das Paar hat zwei Töchter und drei Enkel.