Schiefbahn: Schützen helfen
Schiefbahner und Niederheider Schützen hatten alle Majestäten ihrer Geschichte zum Schießen eingeladen.
Schiefbahn. Die Schiefbahner St.Sebastianer und die Niederheider St. Johannes-Schützen ziehen an einem Strang mit der gemeinsamen Aktion "Schützen helfen". Der Niederheider Zug "Wer wet wat kütt" hatte jetzt eine Idee, wie auf spannende Weise zusätzliches Geld in den Spendentopf kommen kann: Er veranstaltete an der Schießanlage neben dem Niederheider Hof ein Schießen um die Würde "König der Könige".
Die Resonanz war beachtlich: 18 der noch lebenden 25 Schützenkönige waren angetreten. Besonders hervorzuheben: Gerd Tobay war mit seinen 80 Jahren der älteste Ex-König.
Und die Regentschaft von Ludwig Bloschak (77) liegt am weitesten zurück: Er war zum ersten Mal 1959 Schützenkönig von Niederheide und dann 1984 ein weiteres Mal.
Beim Pfänderschießen setzten sich drei ehemalige Könige aus der Generalität durch, sie schossen Flügel und Schwanz ab. Erhard Wolf, der vor zwei Jahren den Königsvogel abgeschossen hatte, brachte den Kopf des hölzernen Federviehs zu Fall. Wer würde den Rumpf abschießen und damit König der Könige werden?
"Ich gebe dem Vogel noch eine Viertelstunde", gab Joseph Heyer gegenüber der WZ zu verstehen. Er hatte ihn eigenhändig aus verleimtem Fichtenholz gebaut, rund zehn Stunden Arbeit investiert. Der Niederheider, der in Neersen lebt, ist 70 Jahre alt und war 1966 Schützenkönig in Niederheide.
"Ich bin jetzt dran", entschuldigte sich Heyer, unterbrach das Gespräch mit der Presse - um wenige Minuten später als König der Könige im Mittelpunkt zu stehen.
Der Vogel wackelte kurz - und fiel. Schießmeister Christian Schreiber hatte mitgezählt: Es war der 212. Schuss. Einige hundert Euro dürften so für die gute Sache zusammengekommen sein.
Was auf jeden Fall verbesserungswürdig ist: Die ehemaligen Könige hatten jeweils nur sehr wenige Schützen aktivieren können.