Willich Schon wieder ein verbrannter Igel in Willich

In einer Mülltonne auf einem Spielplatz in Alt-Willich ist ein getötetes Tier entdeckt worden.

Foto: Polizei

Willich. Es ist unfassbar: Erneut muss die Kripo sich mit einem Fall von Tierquälerei in Alt-Willich beschäftigen. Am Sonntag fanden Mitarbeiter der Stadt auf dem Spielplatz an der Lauenburger Straße in einem Mülleimer den Kadaver eines Igels. Das Tier war angezündet worden — vermutlich wieder lebend, so Polizeisprecherin Antje Heymanns.

„Das Tier muss sehr, sehr geschrien haben. Aber offenbar hat niemand etwas gehört“, so Heymanns. Aufgrund der Spuren gehe man davon aus, dass der Igel außerhalb des Mülleimers in Brand gesetzt und erst später dort deponiert wurde — möglicherweise nicht vom Täter. Die Kripo bittet deshalb dringend um Hinweise auf verdächtige Beobachtungen vermutlich in den Abend- und Nachtstunden des vergangenen Wochenendes rund um den Spielplatz unter der Rufnummer 02162/3770.

Sicher ist, dass das Tier zwischen Samstag, 23.30 Uhr, und Sonntag, 21.15 Uhr, in dem Mülleimer, der sich an einer der Sitzbänke befindet, abgelegt wurde. Wo und wann das Tier angezündet wurde, ist nicht bekannt.

Im Jahre 2013 hatten Tierquäler in Willich in den Sommermonaten an verschiedenen Orten mindestens 15 Igel durch Anzünden getötet. Auch in den Jahren 2015 und 2017 waren aus Willich einzelne Fälle bekannt geworden, bei denen Igel in Abfallbehältern angezündet worden waren. Veterinärmedizinische Untersuchungen hatten damals in zwei Fällen definitiv festgestellt, dass die Tiere lebendig angezündet worden waren. Brandspuren fanden sich nur am Rücken, nicht an den Pfoten. In den Lungen wurde Rauch entdeckt. Laut Heymanns sehen die Spuren nach äußerem Anschein im aktuellen Fall ähnlich aus.

In diesem Jahr ist es der zweite Fall einer solchen Tierquälerei, der der Polizei in Willich bekannt wurde. Im Mai war ein angezündetes Tier auf dem Bolzplatz neben der Skateanlage an der Schiefbahner Straße entdeckt worden. Der männliche Igel hat überlebt und wurde beim Verein Tierschutz für Willich wieder aufgepäppelt. Die Verbrennungen waren nicht bis auf die Haut vorgedrungen, so dass keine offenen Verletzungen vorhanden waren. Der Igel konnte einige Tage später wieder in die Freiheit entlassen werden.

Die intensiven Ermittlungen aus dem Jahr 2013 hatten damals zwar einen möglichen Tatverdächtigen identifiziert. Beweismittel hatten die Ermittler jedoch nicht finden können. Der Verdächtige hatte die Igeltötungen bestritten.

„Umso wichtiger ist die Mithilfe der Bevölkerung, um solche Straftaten aufzuklären“, so Antje Heymanns. Daher sei die Polizei auch an vermeintlich unbedeutenden Beobachtungen interessiert.