Sparen an allen Ecken und Kanten
Die Tönisvorster CDU hat Vorschläge erarbeitet. Unter anderem will sie auf die Laptops verzichten.
Tönisvorst. Proteste und Empörung scheinen unausweislich: Als einen von vielen Sparvorschlägen zum Etat denkt die CDU konkret darüber nach, von den Vereinen, die städtische Einrichtungen wie zum Beispiel Turnhallen oder Sporthallen nutzen, einen Anteil an den verbrauchten Energiekosten zu erheben. Helmut Drüggen erläutert: „Wir wollen damit die uneffektive Nutzung der Einrichtungen vermeiden und in erster Linie an die Vereine appellieren, sorgsamer mit der Energie umzugehen.“ Die Verwaltung soll erst einmal ein Zahlenwerk mit den jeweiligen Verbräuchen vorlegen. „Wir wollen keinesfalls, dass dadurch die Vereine in ihrer Existenz gefährdet werden“, so Drüggen.
Am Mittwoch stellte CDU-Fraktionsvorsitzender Horst von Brechan mit seinen Stellvertretern Helmut Drüggen und Thomas Kroschwald sowie mit Vize-Bürgermeisterin Christiane Tille-Gander die Ergebnisse einer zweitägigen Klausurtagung zum Haushalt vor, an der Kämmerin Nicole Waßen beteiligt war. Bei den freiwilligen Ausgaben denkt die Union an ein Einsparvolumen zwischen 200.000 und 300.000 Euro.
Sparen, sparen, sparen: dies muss die Stadt Tönisvorst, um das derzeit vorhergesagte Defizit von 8,2 Millionen Euro zu reduzieren. Den Rotstift hat die CDU überall angesetzt. So sollen zum Beispiel die Sach- und Dienstleistungen in allen städtischen Ämtern linear um zwei Prozent gekürzt werden, mit Ausnahme der Gebäude- und Straßenunterhaltung.
Geht es nach der CDU, sind die Laptops für die Kommunalpolitiker vom Tisch. Die Fraktionen sollen weiter auf zehn Prozent ihrer Aufwendungen verzichten. Neujahrsempfänge oder andere private Feiern und Empfänge sollen nicht mehr im St. Töniser Ratssaal stattfinden.
„An einer Erhöhung von Grundsteuer A und B sowie an der Gewerbesteuer werden wir nicht vorbeikommen“, sagt Horst von Brechan. Ohne zunächst Angaben über die genaue Erhöhung machen zu können: „Hierzu müssen wir uns erst einmal den Etatentwurf mit den eingearbeiteten Einsparvorschlägen ansehen.“ Größtenteils einverstanden sind die Unionspolitiker mit den Vorschlägen von Nicole Waßen. Dazu zählen unter anderem zukünftig auf Rabatte und auf kostenintensive Zusatzkurse bei den OGS-Kindern zu verzichten.
Zur OGS: Thomas Kroschwald gibt die Meinung seiner Fraktion wider: auch den 51 Eltern, die keinen Platz für ihre Kinder bekommen haben, soll geholfen werden. Ohne zusätzliche Personalkosten, sondern durch eine Umstrukturierung.
Mit GUT und FDP will die Union am 11. April über den Etatentwurf reden. Und Bürgermeister Thomas Goßen will Vertreter aller Fraktionen zu einer „Krisensitzung“ am 7. Mai einladen. Dabei soll es auch um Einsparungen im Schwimmbad und um die defizitäre Stadtbücherei gehen.