Schießfreunde Freischütz Tell Schützen präsentierten ihren vielseitigen Sport

St. Tönis · Mehr als 300 Mitglieder sind bei den St. Töniser Schießfreunden Freischütz Tell aktiv. Für Einsteiger bietet sich das Blasrohrschießen an, doch die Disziplinen sind vielfältig.

Youngster Theo Schülbe aus Krefeld hat den Bogen schon fast raus. Der zweite Vorsitzende Jürgen Bauer führt ihn behutsam zum ersten Schuss.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Schießfreunde Freischütz Tell öffneten am Samstag ihre Türen für Besucher. Auf dem weitläufigen Gelände an der Gelderner Straße in St. Tönis hatten Schießsportneulinge die Möglichkeit, sich in den verschiedensten Disziplinen auszuprobieren und die Welt des Schießsports kennenzulernen.

Gleich am Anfang hatten die Blasrohrschützen ihre Utensilien aufgebaut. Mit den bis zu 1,60 Meter langen Blasrohren zielten Groß und Klein auf Luftballons, Zielscheiben und Abbildungen von Tieren. „Das Tolle am Blasrohrschießen ist, dass man relativ schnell Erfolgserlebnisse erzielen kann“, sagte Abteilungsleiter Werner Sassenrath. Beim Blasrohrschießen wird im Mund und Rachenraum Druck aufgebaut, wodurch der Pfeil mit bis zu 160 km/h durch das Blasrohr in Richtung Ziel geschossen wird. „Das stärkt natürlich auch das Lungenvolumen“, hob Sassenrath hervor. Interessierte können zudem leicht in den Sport einsteigen, da Blasrohre deutlich kostengünstiger sind als andere Schießgeräte.

Während die Blasrohrschützen draußen die kleinen und großen Besucher begeisterten, präsentierten sich auf dem Schießstand im ersten Stock des Vereinsheims die Luftgewehrschützen. Hier stand Lars Hendriks bereit, um den Besuchern das Luftgewehr näherzubringen. Ausführlich erklärte der Jugendtrainer die Funktionsweise des Gewehrs und die richtige Haltung. So konnten auch Unerfahrene schon nach kurzer Zeit erste Erfolgserlebnisse verbuchen. Für Hendriks liegt die Faszination im Luftgewehrschießen darin, auch in Drucksituationen ruhig zu bleiben, den Puls zu kontrollieren und immer wieder den perfekten Schuss zu wiederholen.

Dies sei besonders im Wettkampf eine Herausforderung. „Bei den ersten beiden Schüssen bin ich immer etwas nervös“, verriet er. Um sich besser konzentrieren zu können, tragen die Luftgewehrschützen bei den Wettkämpfen Ohrenstöpsel, um Musik und Zuschauer auszublenden. Neben der körperlichen Fitness – ein Gewehr wiegt rund 5,5 Kilogramm – kommt es beim Luftgewehrschießen auch auf mentale Stärke an.

Das größte Interesse konnten jedoch die Bogenschützen für sich verzeichnen. Groß und Klein durften mit den Bögen auf Zielscheiben und Attrappen von Bär, Hase und Co. schießen. Seit zehn Jahren gibt es die 3-D-Schützen im Verein, die das breite Angebot im Bogenschießen ergänzen. Bei den 3-D-Bogenschützen geht es darum, intuitiv zu schießen. Dazu hat die Abteilung einen Parcours rund um den Wall des Geländes aufgebaut. Auf einem schmalen und steinigen Fußpfad schlagen sich die Mitglieder durch das Gebüsch, um auf Tierattrappen zu schießen. Abgerundet wurde das Programm durch die Disziplinen Kleinkalibergewehr- und Kleinkaliberpistolenschießen, die ebenfalls viele Besucher anlockten.

Der Tag der offenen Tür bei den Schießfreunden entstand als Nachfolgeveranstaltung des „Tages des Sports“, der damals vom Stadtsportbund organisiert wurde. Als diese Veranstaltungsreihe eingestellt wurde, entschieden sich die Schützen, ihr Gelände weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Wir möchten damit auch dem oft schlechten Image des Schießsports entgegenwirken und zeigen, dass es ein anspruchsvoller Sport ist“, erklärten die Mitglieder. Aktuell sind über 300 Schießfreunde im Verein aktiv, die regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen und das Vereinsleben gestalten.