Entwurf vorgestellt Mehr bezahlbarer Wohnraum
Tönisvorst · Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist auch in Tönisvorst ein großes Thema bei Mietpreisen von bis zu 15 Euro pro Quadratmeter. Die Stadt hat sich vorgenommen, so gut es geht gegenzusteuern.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist auch in Tönisvorst ein großes Thema bei Mietpreisen von bis zu 15 Euro pro Quadratmeter. Die Stadt hat sich vorgenommen, so gut es geht gegenzusteuern. Der zuständige Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg stellte jetzt im Ausschuss für Stadtplanung, Regionalplanung und Infrastruktur einen entsprechenden Entwurf vor. Der stieß auf positive Resonanz, geht jetzt aber noch in die Fraktionen, die sich mit dem Papier intensiver auseinandersetzen können.
Es geht darum, den Anteil von preisgedämpftem und sozial gefördertem Wohnungsbau künftig zu erhöhen – beide Förderungsarten sollen bei Neubauvorhaben ab zehn Wohneinheiten mindestens 30 Prozent betragen. Bestehende Wohngebäude sind also nicht betroffen. Gleichwohl möchte die Stadt mit Vorhabenträgern, die ihr Projekt noch nicht umgesetzt haben, nochmal in Verhandlungen eintreten. „Bei Wohnbauprojekten im Geltungsbereich von bestehenden Bebauungsplänen haben wir keine rechtliche Handhabe, unsere Pläne umzusetzen“, erklärte Friedenberg. Gleichwohl empfahl er, hier das Gespräch zu suchen, um vielleicht die eine oder andere Zusage zu bekommen.
Eine Quotierung soll auch nicht gelten für künftige Wohnbebauung fernab von Bus- und Bahnverbindungen sowie eines Supermarktes. „Solche Gebiete dürfte es im Stadtgebiet von Tönisvorst allerdings kaum geben“, so Friedenberg.
Die SPD begrüßt
das Konzept ausdrücklich
Für Helge Schwarz (SPD) ist das Konzept genau das, was sich die Sozialdemokraten vorgestellt hatten. „Das ist ein Gewinn für die Stadt Tönisvorst“, erklärte Schwarz. Er wies noch einmal darauf hin, dass die Quotierung nur unter bestimmten Bedingungen durchgesetzt werden soll.
Ein wichtiges Element: „Der Investor muss uns plausibel machen, warum dort, wo er Wohnungen errichtet, die Quotierungsregelung nicht funktioniert“, erklärte Fachbereichsleiter Friedenberg. „Wir sind gespannt auf das, was als Feinkonzept dabei herauskommt“, sagte Volker König (Die Grünen).
Bei großen Baumaßnahmen möchte die Stadt im Gegensatz zu manch anderer Kommune nicht dem Investor den Zuschlag geben, der am billigsten baut. Dies resultiert aus der Befürchtung, dass an Wärmedämmung und effizienten Heizanlagen gespart werden könnte, was die Mieter letztendlich über die höheren Energiekosten teuer zu stehen käme. Schwarz riet, Vorgaben zu machen bezüglich der energetischen Auflagen. Friedenberg sprach von einer Gratwanderung zwischen einer preiswerten Bauausführung und einer ökologischen Bauweise.
„Wir sollten die Zeit der Eigentumswohnungen verlassen“, sagte der Ausschussvorsitzende Joachim Kremser (SPD). Und: „Wir sollten keine Ritterrüstung um jeden Bauherren errichten.“ Friedenberg drückte es so aus: „Für die Investoren muss es sich letztendlich rechnen.“