Stadtkulturbund Tönisvorst Zauberei und mehr beim Sommerkabarett
Tönisvorst · Helmut Sanftenschneider moderierte den bunten Abend im Forum Corneliusfeld. Comedian Don Clarke, die Kabarettistin Sabine Domogala und Zauberer Matthias Rauch unterhielten das Publikum.
(b-r) Er war unzweifelhaft der Star des Abends: Matthias Rauch, der Deutsche Meister der Magie. Verblüfft und begeistert ließ er seine Zuschauer freundlich lächelnd im Dunkeln darüber, wie das alles funktioniert: dieses Karten-aus-dem-Nichts-Zaubern, kleine Bälle scheinbar unendlich vermehren, Seile in Sekundenschnelle durchschneiden und zusammenfügen. Matthias Rauch war einer der drei Künstler, die beim Sommerkabarett im Forum Corneliusfeld auftraten. Helmut Sanftenschneider moderierte und stellte den britischen Comedian Don Clarke, die Kabarettistin Sabine Domogala und Matthias Rauch vor.
Der Magier bezog das Publikum in seine „Manipulationen“ ein, wie er die Grundlage seiner Zauberei nennt, in der er sich in erster Linie auf seine Hände verlässt. Mit diesen ließ er auch die Gäste arbeiten: „Hände schütteln, Hand nach vorne, Daumen nach oben“, dann drehen und noch ein paar Finger bewegen. Oder auch nicht, weil man feststellen musste, dass man entweder etwas falsch gemacht hatte oder die Anatomie eines Rauch anders zu sein scheint als die der Gäste. Gelang gar nicht nachzumachen, was er da vormachte. Höhepunkt des Abends war der schwebende Tisch, den er mal allein, mal mit einer Besucherin über die Bühne fliegen ließ. Er werde oft gefragt, erzählte Matthias Rauch, ob er vom Zaubern leben könne. Seine Antwort: Er verwandelte ein Protokoll in einen 100-Euro-Schein.
Sabine Domogala brachte
ein Schmerztracker-Tool mit
Sabine Domogala trat als „Lebens- und Motivationstrainerin“ auf die Bühne. „Ich habe eine Gabe“, verriet sie. „Ich spüre, wer etwas braucht und wie lange.“ Aus diesem Grund sei sie einen Tag lang mit örtlichen Busfahrern mitgefahren, habe ihnen den Weg, die Technik und vieles mehr gezeigt. Den Dschungel durch die ständig wechselnden Geschwindigkeitsbegrenzungen habe sie mit „Finden Sie Ihr eigenes Tempo“ gelöst. Am Ende hätten die Busfahrer ihr vor lauter Dankbarkeit ein Auto geschenkt … Sabine Domogala, die selbst ernannte „Ausnahmetrainerin mit legendärem Ruf“ nimmt die durch Wiederholung oftmals inhaltslos gewordene Sprache aufs Korn, die im Zusammenhang mit Achtsamkeit und Co. kursiert. Dem „Ich spüre mich nicht mehr“ begegnet sich mit einem von ihr erfundenen „Schmerztracker-Tool“, das sich als handelsüblicher Hammer entpuppt.
Der Dritte im Bunde war der seit 1979 in Deutschland lebende Brite Don Clarke. Basis seines Programms ist der Kampf mit der deutschen Sprache. Lesebrille, Klobrille, „ich muss zum Arzt, da geht kein Weg dran vorbei“ – bis Clarke das verstanden hatte, machte er sich Sorgen. Das „ie“ habe er lange mit „ei“ verwechselt: Angefangen von der Schiesser-Unterhose bis zum Schießverein weidete Clarke das Thema ein wenig zu weit aus.