Theaterpremiere: In einer Woche wird Opa verkauft

In Neersen nähern sich Proben für das dritte Stück der Premierenreife.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Neersen. Nächste Woche Samstag gilt zum ersten Mal der Deal: Opa, der Nörgler und Quälgeist, soll an den neureichen Max Heitmann verkauft werden. Mit dem Erlös sollen endlich offene Rechnungen in der klammen Familie beglichen werden.

Armer Bauer contra reicher Geschäftsmann: in Neersen steckt man mittendrin in einer Familienfehde, die als dritte Premiere dieser Spielzeit am 19. Juli Premiere feiert. Dann kann man erleben, wie sich zwei Gesellschaftsschichten aneinander reiben — für die Akteure auf der Bühne ist das Spiel bitterernst, für die Zuschauer auf der Tribüne urkomisch.

Intendantin Astrid Jacob hat am Freitag ihre Schauspieler-Crew vorgestellt, die das Erfolgsstück des Wieners Franz Streicher am Schloss präsentieren wird. „Witz, diese Doppelbödigkeit“ und köstliche Streitereien haben es Jacob in dem Stück angetan. Sie garantiert dem Publikum einen hohen Wiedererkennungswert. Die verzwickte Familiengeschichte voller Spiellust, Wortwitz und Slapstick sieht sie in der Linie von Molière und Goldoni.

Ausstatterin Silke von Patay will mit einem wandelbaren Bühnenbild voller Überraschungen ihr letztes Meisterstück dieser Spielzeit abliefern. Viel verrät sie nicht, nur, dass die arme Familie mit Hirschgeweihen an der Wand auskommen muss, wahrend die reiche Seite mit versilberten Wasserbüffelköpfen protzt.

R.A. Güther spielt die Titelrolle, despotisch, vital und listig, das Alter nur vortäuschend. Eine Strippenzieher-Seele. „Ein lieber Opa bin ich nicht“, sagt er.

Seine per Drehbuch familiär gebundenen Schauspielkollegen widersprechen nicht. Die Stimmung ist prächtig, die Akteure gelassen, selbst wenn an Tagen morgens „Pünktchen und Anton gespielt, mittags „der Opa“ geprobt und abends die Ganzen Kerle gegeben werden. Das Kostüm hilft zuweilen in der Orientierung.

Welcher Deal in Neersen schließlich platzt und welcher klappt, wird nächste Woche verraten.