Tönisvorst: Gas wird wieder teurer
Die Stadtwerke Tönisvorst erhöhen zum 1. Oktober ihre Preise. Im Angebot sind dann so genannte Festpreis-Pakete.
Tönisvorst. Der vergangene Winter war nicht nur besonders kalt, er war auch besonders lang. Jede Menge Schnee und Eis ließen die Menschen länger als üblich in dicken Pullovern und Daunenmänteln frieren. Inzwischen scheint das zwar fast vergessen, denn der Sommer ist mollig warm. Viele werden trotzdem kalt erwischt - nämlich die, bei denen der Heizungsableser bereits zu Besuch war. Denn bei der Dauerkälte der Wintermonate lief auch so manche Heizung auf Hochtouren, mit entsprechenden Konsequenzen auf der Abrechnung.
Da ist die Kunde von erneuten Preiserhöhungen bei Gaspreisen nicht gerade eine frohe Botschaft. Die Stadtwerke Tönisvorst etwa erhöhen ihre Gaspreise ab dem 1.Oktober um 3,9 Prozent, die Kilowattstunde wird 0,24 Cent teurer. Für einen durchschnittlichen Haushalt (Verbrauch: rund 25 000 Kilowattstunden) bedeutet das Mehrkosten von ungefähr 60 Euro im Jahr.
"Wir wissen, dass steigende Preise immer eine Belastung für unsere Kunden darstellen", sagt Herbert Gockel, Bereichsleiter Handel bei den Stadtwerken. Würden die Heizölpreise an den Weltmärkten steigen, hätte das aber auch Auswirkungen auf die Beschaffungskosten für Erdgas. "Das können wir nicht durch andere Kosteneinsparungen kompensieren."
Insgesamt lägen die neuen Verbrauchspreise aber immer noch unter dem Preisniveau des Zeitraums Oktober 2007 bis September 2010 - betrachte man den Gesamtdurchschnitt, sei der neue Preis um einen Cent billiger. Das indes ist nur ein Teil der Wahrheit: Schließlich wurde der Gaspreis auch in den vergangenen Jahren schon teils kräftig erhöht. Die leichte Reduzierung im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt macht Gas also längst nicht zum Billigprodukt.
Um den Kunden die bittere Pille der anstehenden Preiserhöhung etwas zu versüßen, bieten die Stadtwerke ab Oktober einen Vertrag an, der einen Festpreis bis maximal September 2012 garantiert. Für Strom gibt es bereits ein ähnliches Angebot. "Für viele Menschen wird angesichts der andauernden Diskussion die Planungssicherheit für das eigene Budget immer wichtiger", sagt Gockel. Dem wolle man mit den Fixpreisangeboten entgegenkommen.
Auf eventuelle Preisschwankungen durch sich verändernde Steuern und Abgaben hätten die Stadtwerke allerdings weder bei Gas noch bei Strom Einfluss. Diese Veränderungen würden eins zu eins an die Kunden weitergegeben.