Seine Verteidigerin legte am Dienstag ein Geständnis für den Angeklagten ab. „Es ist zutreffend, er räumt die Anklagevorwürfe ein“, sagte sie. An genaue Zahlen könne er sich nicht erinnern. Die errechnete Menge von insgesamt zwei Kilo Heroin sei aber zutreffend.

Zu den Vorwürfen hatte der Angeklagte sich schon ausführlich bei der Polizei geäußert. Wichtig war für das Gericht die Frage, wie es zu den Taten kommen konnte. Der Mann gab an, aufgrund von Krankheit keiner bezahlten Beschäftigung nachgehen zu können. Um sein Einkommen aufzustocken, habe er Drogen verkauft. Damit kennt er sich aus, wie einschlägige Vorstrafen zeigen.

Schon als Jugendlicher war er wegen Handels mit Marihuana zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Auch wegen Dealens mit Heroin saß er schon im Gefängnis. In den vergangenen Jahren habe er seine Sucht durch Therapien aber unter Kontrolle gehabt.

Er lebe seit längerer Zeit von der Grundsicherung, berichtete der 55-Jährige weiter. Aus Angst vor Altersarmut habe er vorsorgen wollen, denn eine hohe Rente sei nicht zu erwarten gewesen. Durch lange Gefängnisaufenthalte und Selbstständigkeit habe er kaum vorgesorgt.

Die Kontakte zu knüpfen, war für den heroinabhängigen Mann nicht schwer. Dadurch, dass er am Methadonprogramm teilnahm, fand er schnell Lieferanten und Abnehmer. Zunächst hatte er sich mit einem Dealer in Rotterdam getroffen. Da der Tönisvorster kein Auto besaß, lieferte ihm der Niederländer für je 500 Euro Aufschlag direkt in die Wohnung.

Mit seinen Geschäften sparte sich der Mann rund 32 000 Euro zusammen. Die fanden Ermittler neben einer kleineren Drogenmenge in der Wohnung. Das Geld wurde für verfallen erklärt, Drogen und weitere Gegenstände wurden eingezogen. tire