Politik in Tönisvorst 15 Jahre GUT-Einsatz für die Bürger vor Ort
Tönisvorst · Die Wählergemeinschaft GUT feierte ihr 15-jähriges Bestehen. Die elf Anwesenden bestätigten den Vorstand, nur eine Position wird neu besetzt.
(brh) Ganz unkompliziert en bloc und ohne geheime Wahl wurde der Vorstand der Wählergemeinschaft GUT auf der Jahreshauptversammlung wiedergewählt. Nur Karolina Milch ist als Beisitzerin neu vertreten, sie folgt auf Vanessa Schütte. Elf Mitglieder waren zur Versammlung im Lebenshilfe-Treffpunkt „Mittendrin“ in Vorst erschienen. Bei aktuell 26 Mitgliedern ist das ein sehr guter Schnitt. Und es gab sogar einen „Überraschungsgast“: Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) war gekommen, um ein Grußwort zu sprechen. Vorstandssprecher Daniel Ponten hatte ihn eingeladen, um 15 Jahre GUT zu würdigen.
Leuchtenberg zitierte das Buch „Verlockung des Autoritären“ von Anne Applebaum, das der Frage nachgeht, was die Sehnsucht nach einem starken Staat und Führung befeuere. Welche Gruppen strebten nach Macht und Einfluss? Dabei wird auch die Rolle „sozialer Medien“ untersucht. Die Entwicklungen in Italien und den Niederlanden machten ihm Sorgen. Demokratie, so Leuchtenberg, brauche Rahmenbedingungen und müsse Ungerechtigkeiten ausgleichen. Marginalisierte Gruppen müssten stärker integriert werden. Für den Tönisvorster Bürgermeister sind Kommunen „die Schule der Demokratie“. Und da sei die Wählergemeinschaft „Gemeinschaft unabhängiger Tönisvorster“ ein gutes Beispiel. Bei der GUT hätten sich engagierte Bürger zusammengefunden, die sich vorher ganz unterschiedlich engagiert hätten – bei den Grünen, der CDU, der SPD und der FDP. Und allen sei wichtig, sich für das Wohl der Menschen in Tönisvorst einzusetzen, ohne Karrieregedanken für einen Aufstieg in einer Parteihierarchie zu hegen. „Danke und herzlichen Glückwunsch für 15 Jahre Einsatz für die Bürger vor Ort“, so Leuchtenberg.
Ponten, auch seit 15 Jahren dabei, kann sich an die Anfänge gut erinnern. „Noch eine Wählergemeinschaft? Wozu?“ Herbert Derksen, langjähriges Ratsmitglied, ist Jahrgang 1946 und hat sich nach Corona aus der Politik zurückgezogen. Auf die Frage, wozu noch eine Wählergemeinschaft, antwortete der Ur-Grüne damals mit einer gehörigen Portion Ironie: „Wir sind hier, um noch Schlimmeres zu verhindern.“ Die GUT-Fraktion ist heute mit drei Sitzen im Stadtrat vertreten. Ponten meint, das sei auch heute noch das Hauptanliegen: Den handelnden Personen im Rathaus auf die Finger zu schauen und notfalls auch zu hauen.
„GUT ist etwas Besonderes“, lobte Ponten die Gemeinschaft. „Wir können stolz darauf sein.“ Sie vereine Vertreter aus allen Lagern, aber alle seien frei von Einflüssen aus Kreis und Land. Auch Edith Furtmann steht für eine „ehrliche Politik für den Bürger.“ Dem Vorstand gehören an: Edith Furtmann, Daniel Ponten (Vorstandssprecher), Robert Seifert (Kassierer), Philipp Janßen, Karoline Milch und Bernd Schneider als Beisitzer.