Einkaufsstraße wird zur Feiermeile Einkaufsstraße verwandelt sich
Schiefbahn · Wie bringt man die Menschen wieder in die Ortszentren? Mit einem Fest. Die Werbegemeinschaft Schiefbahn verwandelt beim „Moonlight Shopping“ am Freitag die Hochstraße: Lichter, Buden, Musik und geöffnete Geschäfte statt Autos.
Dass sich die Kaufgewohnheiten vieler Menschen in den vergangenen Jahren sukzessive ins Internet verlagern, ist nicht neu. Doch die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt und durch die mit ihr verbundenen politischen Einschränkungen nicht nur temporär, sondern auch nachhaltig dem Einzelhandel geschadet, der auf dem Land sowieso schon auf jeden Kunden angewiesen ist. Vor allem aber lässt die Kaufkraft aktuell wegen der gestiegenen Energiepreise und Lebenserhaltungskosten nach. Was also tun, um die Menschen wieder in die Geschäfte zu locken?
Es gehe darum, dass sich die Menschen in den Ortszentren wohlfühlen, sich gerne dort aufhalten und mit ihrer Heimat identifizieren, sagt Rainer Höppner, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Schiefbahn. „Wir wollen Werbung für unseren Ort machen und die Menschen mit Festen und Veranstaltungen in eine gute Stimmung versetzen. Sie darauf aufmerksam machen, wie viele tolle Geschäfte und Händler es hier gibt, die sich mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass Schiefbahns Innenstadt lebens- und liebenswert ist.“ Es habe Gründe, sagt Höppner, dass es in Schiefbahn eine Branchenvielfalt gebe, die in anderen Ortsteilen nicht mehr zu finden sei.
Airbrush-Künstler wird Kleidungsstücke besprühen
Ein solches Event, das Einkaufen in Wohlfühlatmosphäre mit Feiern und Klönen kombiniert, ist das „Moonlight Shopping“. Schon im vergangenen Jahr hat es viele Besucher angezogen und an diesem Freitag, 11. November, wird es wieder stattfinden. Von 18 Uhr bis Mitternacht werden alle Geschäfte rund um Hubertuskirche und entlang der Hochstraße geöffnet sein. Schiefbahns Einkaufsstraße verwandelt sich in dieser Zeit. Sie wird zur Fußgängerzone und Feiermeile, geschmückt und mit stimmungsvollen Lichtern beleuchtet, der Autoverkehr ums Schiefbahner Ortszentrum herumgeleitet.
In allen Farben leuchtende Stelzenkünstler sollen dann umherstaksen, die aussehen wie Schmetterlinge, ein „Dompteur dem Publikum einheizen“, verspricht Höppner. Auch der Airbrush-Künstler „Dokter Brushness“, der zuletzt beim Schiefbahner „Mein Fest“ sehr beliebt war, wird wieder Kleidungsstücke mit kreativen Motiven besprühen. Statt Autos werden in den Parklücken Essenszelte und Stände aufgebaut. Neben Stehtischen werden am Straßenrand auch gemütliche Sofas und Sessel zum Verweilen zu finden sein. Wem nicht nach Entspannung, sondern zum Tanzen zumute ist: DJ Schallli aus Düsseldorf sorgt für Unterhaltung. Er hat von bekannten Pop-Hits bis Lounge-Musik vieles im Repertoire.
An den Buden wird es genügend kulinarische Auswahl geben. Die „Teufelsküche“ bietet wieder Klassisches vom Grill wie Currywurst oder Pommes. Crepes und Waffeln bereitet der „Teig-Scheich“ zu, auch niederländische Poffertjes wird es geben, Flammkuchen und Eintöpfe bietet „Julian’s Café“ an. Und um die durstigen Kehlen kümmert sich die Vinothek Hesker – auch mit nicht-alkoholischen Getränken. Glühwein gibt es am Stand der Werbegemeinschaft, und Christoph Heyes versorgt mit Willicher Pils. Der Rotary Club und der Lions Club, der seinen Adventskalender verkauft, werden ebenfalls vertreten sein. Höppner erinnert sich an auf der Straße tanzende Menschen im Vorjahr und hofft wieder auf viele Besucher. Eine dauerhafte Verkehrsberuhigung sei aber kontraproduktiv, glaubt er und verweist auf andere Städte, in denen Fußgängerzonen ausbluten würden. „Die Läden in Schiefbahn müssen für alle schnell und unkompliziert erreichbar sein.“