Kita-Plätze in Willich Baustart für neue Kita in Schiefbahn
Schiefbahn · Für rund vier Millionen Euro lässt die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kreis Viersen die Kita Gartenland an der Willicher Straße bauen, Träger ist das Deutsche Rote Kreuz. Wann sie fertig sein und welche Rolle das Thema „Garten“ später spielen soll.
Insgesamt 15 Kindertagesstätten betreibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Viersen, dazu zählt die Kita Bauhaus an der Albert-Oetker-Straße in Schiefbahn. Die ist allerdings ein Provisorium: Die Kita-Kinder werden in Containern betreut, bis der neue DRK-Kitabau an der Willicher Straße fertig ist und sie umziehen können. Im Juni 2025 soll es so weit sein, die Bauarbeiten haben nun offiziell begonnen. „Ich freue mich sehr, dass es endlich losgeht“, sagte Leonie Bossems, Leiterin der Kita Bauhaus, nach dem symbolischen Spatenstich am Donnerstagvormittag. Neben Vertretern unter anderem aus Stadtverwaltung und Politik durften dabei auch die Kita-Kinder zur Schaufel greifen und vom Regen matschigen Sand schaufeln.
Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) Kreis Viersen lässt die neue Kita Gartenland bauen, sie kooperiert dabei mit der Stadt Willich und dem DRK. Die GWG rechnet nach ersten Schätzungen mit Baukosten in Höhe von 3,94 Millionen Euro, mit der Ausführung ist das Ingenieurbüro Schmitz aus Viersen-Dülken beauftragt.
Auf dem 4956 Quadratmeter großen Grundstück soll eine eingeschossige Kita in Hybridbauweise entstehen. Nach Angaben der GWG werden die Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem, der Innenbereich mit tragenden Holzstützen oder nicht-tragenden Gipskartoninnenwänden ausgestattet. So könnte die Raumaufteilung im Innenbereich später bei Bedarf flexibel angepasst werden.
Vier Gruppen finden in dem Neubau Platz, ausgelegt ist er auf 70 Kinder. Damit wird die Kita Gartenland zehn Plätze mehr bieten als ihr Vorgänger, die im Sommer 2019 eröffnete Kita Bauhaus. Diese zusätzlichen Plätze sind, wie Kita-Leiterin Bossems erklärte, für Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren vorgesehen. Sie bilden eine eigene Gruppe. Weil die Zahl der Kinder sich erhöht, sollen im Neubau auch mehr Erzieherinnen arbeiten: statt wie bisher in der Kita Bauhaus 14 dann 16 bis 18. Und den Namen Gartenland trägt die neue Kita nicht ohne Grund: Nachhaltigkeit soll künftig eine noch größere Rolle spielen. „Wir legen einen eigenen Nutzgarten an“, erzählte Bossems. Die Erträge sollen gemeinsam mit den Kindern geerntet und zum Beispiel fürs Mittagessen verwertet werden. Den Baufortschritt der neuen Kita können die Kinder mitverfolgen, eine der Erzieherinnen wohnt Bossems zufolge in der Nähe der Baustelle und zeigt ihnen regelmäßig Fotos.
„Die Erdarbeiten haben jetzt begonnen, im August kommt die Betonbodenplatte“, sagte Rüdiger Schmitz vom Ingenieurbüro Schmitz. „Einen Monat später wird der Holzbau aufgerichtet.“ Bebaut würden 1000 Quadratmeter Fläche, „wir haben 925 Quadratmeter Nutzfläche“. Das geneigte Foliendach soll begrünt werden, das soll dazu beitragen, dass es bei Hitze drinnen kühl bleibt. Eine Photovoltaikanlage soll die Kita mit klimaneutralem Strom versorgen, beheizt wird das Gebäude mittels Wärmepumpe. „Lichtgrau“ werde die Fassade, mit großzügiger Begrünung, erläuterte Schmitz. Vorgesehen sind bodentiefe Fenster, „im Grunde sind das fast alles auch Türen“. Innen sollen die Kita-Räume von einem großen Foyer aus erreicht werden können.
Für die GWG ist es der dritte Kita-Bau dieser Art im Kreis Viersen – und dabei wird es dort wohl auch bleiben. „Wir möchten uns bis auf Weiteres auf den Wohnungsbau konzentrieren“, sagte GWG-Vorstand Michael Aach.
Die Willicher Stadtverwaltung hingegen hat andere Pläne: „Das Thema Kita-Landschaft ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Bürgermeister Christian Pakusch (CDU). 29 Kitas gibt es in Willich, die Stadt betreibt derzeit zwölf davon. Aus- und Neubauten seien möglich, Pläne – allerdings noch keine konkreten – gebe es für mehrere Standorte, berichtete Pakusch. Der Bedarf ist jedenfalls da: Aktuell haben nach Angaben der Verwaltung 49 Kinder noch keinen Kita-Platz für das kommende Kita-Jahr. Derzeit laufe noch das Nachrückverfahren.