Willich: Große Pläne für die Klinik
Das Willicher Hospital bekommt einen Anbau mit 73 Betten. Anschließend soll das Krankenhaus kernsaniert werden.
Willich. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist niemals Luxus, das liegt wohl auf der Hand. Aber wer in den letzten 50 Jahren als Patient ins Katharinen-Hospital kam, musste mit großer Wahrscheinlichkeit sogar auf ein eigenes Badezimmer verzichten. "In den meisten Krankenzimmern gibt es lediglich ein Waschbecken", sagt Stefan Knöfel, Geschäftsführer der Klinik. "Die Toiletten befinden sich auf dem Gang, und zum Duschen muss man ebenfalls das Zimmer verlassen."
Das liege daran, dass das Haus Anfang der 1960er Jahre gebaut worden sei, damals sei das "Bad auf dem Gang" noch Standard gewesen. Doch heute ist das nicht mehr zeitgemäß - deshalb soll das Krankenhaus jetzt einer Generalüberholung unterzogen werden. In einem ersten Schritt wird das Bettenhaus einen Anbau bekommen, bevor die alten Gebäude in einem zweiten Schritt kernsaniert werden. Die Baugenehmigung für den Anbau wurde bereits beantragt, und der Planungsausschuss hat der notwendigen Änderung des Bebauungsplans zugestimmt.
Das neue Bettenhaus soll im Bereich des jetzigen Gartens T-förmig an das alte anschließen. "Die Gebäude werden über einen verglasten Gang miteinander verbunden", sagt der verantwortliche Architekt Thorsten König. Geplant ist ein zweigeschossiger Bau, in dem insgesamt 73 Betten Platz finden sollen - und alle Zimmer bekommen ein eigenes Bad.
"Dies verbessert die Unterbringungsqualität sofort", sagt Paul Neuhäuser von der Geschäftsführung der Augustinus-Kliniken, Träger des Katharinen-Hospitals. Nach der Fertigstellung des Neubaus hätten dann über die Hälfte aller Patientenzimmer eigene Duschen und Toiletten. Und das könnte ziemlich schnell gehen: "Wenn alles nach Plan läuft, können wir die neuen Stationen schon zum nächsten Jahreswechsel in Betrieb nehmen", sagt Knöfel. Denn das neue Haus werde in Fertigbauweise errichtet, was Zeit und Geld spare. "Insgesamt wird der Anbau knapp drei Millionen Euro kosten", sagt Neuhäuser. Die Finanzierung sei ausschließlich aus Eigenmitteln erfolgt.
Wenn dann ein Teil der Patienten im Anbau unterkommen könne, sei im alten Bettenhaus Luft für eine Sanierung der übrigen Zimmer, die ebenfalls modernisiert werden sollen. "Wir müssen schließlich alles bei laufendem Betrieb durchziehen", sagt Knöfel. "Wir bemühen uns daher, die Beeinträchtigungen für die Patienten während der Bauphase so gering wie möglich zu halten."