Schlossfestspiele in Neersen Schauspielerinnen singen ihre Lieblings-Musicalsongs

Neersen · Bei der „Gartenlesung“ der Schlossfestspiele Neersen geht es um ein „Best of Musical“, bei dem Schauspielerinnen ihre liebsten Lieder aus Musicals auswählten. Zwei weitere Termine sind noch geplant.

Im Ratssaal des Neersener Schlosses präsentierte das Ensemble Lieder aus verschiedenen Musicals.

Foto: Norbert Prümen

In der Reihe „Gartenlesung“ gibt es bei den Schlossfestspielen Neersen in diesem Jahr ein „Best of Musical“ zu sehen. Das füge sich hervorragend in das diesjährige Programm, erklärt Moderator Jan Schuba, standen die Festspiele doch im Zeichen der Frauenpower. Außerdem sei es immer auch um Musik gegangen. „Wir wollten die Gelegenheit auch nutzen, um die Schauspielerinnen näher vorzustellen“, kündigte Schuba an.

Musikalisch eröffnet wurde der Nachmittag fulminant von allen acht Mitwirkenden gemeinsam mit „Big Spender“ aus dem Musical „Sweet Charity“. Anschließend präsentierte jede von ihnen ihren Lieblings-Musicalsong. Silvia-Ina Hofmann etwa, die die Hauptrolle in „Mulan“ spielte und aktuell noch bei „Stepping out“ auf der Bühne steht, hatte sich für ein klassisches Musical entschieden, „Gimme Gimme“ aus „Thoroughly Modern Millie“. Die klassischen Musicals, so erzählte sie, hätten für sie eine ganz eigene Magie.

Beim „Mama-Mia-Medley“ wurde quer durch den Raum getanzt

Moderator Schuba führte zwischen den Stücken kurze Gespräche, das war sehr kurzweilig und das Publikum konnte tatsächlich alle etwas besser kennenlernen. Clarissa Bruhn etwa hatte bei den Schlossfestspielen in Neersen ihre erste professionelle Anstellung. Mit ihrem „Aufräumlied“ aus dem Musical „Verwünscht“ sorgte sie für verspielt heitere Stimmung. Vanessa Wilcek, die in „Stepping out“ als dauerputzende Valery schon herrlich komödiantische Auftritte hatte, überzeugte mit „Im Grünen Irgendwo“ aus „Der kleine Horrorladen“. Es war das erste Musical, das sie gesehen hatte. „Danach wusste ich, das will ich auch!“, erzählt sie.

Wunderschön: Tina Podstawa mit „Non, je ne regrette rien“ aus „Spatz und Engel“. Sie liebe Edith Piaf und schätze diese besondere Herausforderung. Ihre Stimme passte außerordentlich gut, sie hatte das Kraftvolle, dieses markant, aber nie aufdringlich durschimmernd Rauhe. Janina Heyderhoff sang überzeugend schrill „My new philosophy“ und wurde am Flügel von Christoph Schilling begleitet. Nebenbei erfuhr man, dass sie neben ihrer Musical-Ausbildung in einem Alterspflegeheim gearbeitet hat, das wiederum habe ihr für die Rolle als Großmutter in „Mulan“ geholfen. Mascha Kamenskikh ist zufällig zum Musical gelangt, ein Casting, das sie ihrer Freundin zuliebe besuchte, brachte sie auf die Bühne, im September macht sie ihren Abschluss an der StagedreamAcademy.

Die aus Neersen stammende Daniela Michel wollte zwar zum Musical, widmet sich seit 2016 aber vor allem dem Schauspiel. Eine großartige Ensembleleistung boten sechs der acht Sängerinnen mit dem „Cell Block Tango“ aus „Chicago“, auf das Inez Timmer mit „When you’re good to mama“ schon eindrücklich eingestimmt hatte. Nach Disney-Songs und einer „A Chorus Line“-Szene folgte ein „Mama Mia-Medley“ und alle im Raum tanzten.

Termine Zwei weitere „Gartenlesungen“ im Ratssaal mit „Best of Musical“ sind geplant, am 17. und 18. August jeweils um 17 Uhr.