Schlossfestspiele Neersen Starke Besucherzahlen: Festspiele trotzen vielen negativen Faktoren
Neersen · Die Schlossfestspiele Neersen standen vor einer großen Aufgabe, doch mit schon 23.000 verkauften Karten fällt die Bilanz stark aus.
(svs) Die Vorfreude auf die Jubiläumsspielzeit der Schlossfestspiele Neersen war groß. Doch schon lange vor der Eröffnung war klar: Es wird eine herausfordernde Spielzeit, denn Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele bilden eine starke Konkurrenz. Je näher die Spiele rückten, desto mehr zeichnete sich auch ab, dass das Wetter für Freiluftveranstaltungen nicht eben förderlich sein würde. So blieben die Besucherzahlen der ersten Hälfte der Spielzeit etwas unter den Hoffnungen.
Doch schon etwa zur Halbzeit hatte Intendant Jan Bodinus prophezeit: Die zweite Hälfte mit besserem Wetter sollte besser werden und erwartete eine Art „Nachholeffekt“. Viele verhinderte Besucher hätten angekündigt, dass sie in der Zukunft noch erscheinen würden. Rund drei Wochen vor Ende der Spielzeit lässt sich bilanzieren: Diese Erwartung wurde erfüllt. „Wir haben gerade in den vergangenen paar Tagen und Wochen wirklich gute Zahlen. Zu Beginn war es schwierig, trotzdem hatten wir bei Mulan eine Auslastung von 95 Prozent. Schon jetzt haben wir fast 23 000 Karten verkauft und liegen damit über dem Ergebnis der Vorsaison. Ob der Witterung und der Tatsache, dass natürlich auch die Europameisterschaft im Fußball die erste Hälfte ein Stück weit belastet hat, können wir damit sehr zufrieden sein“, sagt Bodinus jetzt.
Auch die Auslastung für die letzten Aufführungen der Spielzeit sei gut. „Die Opern- und Operettengala ist ohnehin schon seit vielen Wochen ausverkauft. Für Stepping Out sind wir auch sehr zufrieden. Aber klar ist auch: Wir bauen weiter auf die Unterstützung und auch die Solidarität der Menschen in der Umgebung und appellieren: Kommen Sie, holen Sie sich auch gern Tickets an der Abendkasse, unterstützen Sie die Festspiele“, betont der Verantwortliche.
Der Hintergrund: „Finanziell ist es in diesem Jahr schwieriger, denn die Zuschüsse durch die Stadt sind spürbar gekürzt worden. Ich möchte aber betonen, dass wir darüber nicht lamentieren wollen. Wir wissen um die Wirtschaftslage und leisten hier sehr gern unseren Anteil! Wir sind hier voll solidarisch, aber natürlich wünschen wir uns, dass diese Solidarität von den Menschen der Region ein Stück weit zurückkommt, damit wir eben auch in den kommenden Jahren die Mittel haben, tolle Festspiele auf die Beine zu stellen“, sagt er.
Insgesamt also fällt die Bilanz schon heute gut aus. Auch auf einer absoluten Skala ist der Besuch gut, eingedenk der äußeren Faktoren sogar hervorragend. Die Verantwortlichen freuen sich auf die restliche Spielzeit. 13 Mal Stepping out, zweimal Opern- und Operettengala und zweimal Best of Musical stehen noch an. Bis zum 18. August steht das Schloss im Zeichen des Theaters, ehe die Politik wieder übernimmt.