Stadtgeflüster aus Willich und Tönisvorst Gablonzer Schmuck für den Baum
Willich/Tönisvorst · Die Künstlerin Beate Krempe sammelt seit vielen Jahren filigrane Glasperlenanhänger und erfreut sich zum Fest auch an ihren Geschichten. Mehr gute Geschichten folgen im Geflüster aus Willich und Tönisvorst.
Beate Krempe aus Anrath hat ein Sammelgebiet, das in der Weihnachtszeit besonders gut zur Geltung kommt. Die Künstlerin, die in Willich zahlreiche Kunstprojekte betreut, ist eine leidenschaftliche Trödelmarkt-Schlenderin. Vor Jahren hat sie ihr Herz an traditionellen „Gablonzer Weihnachtsschmuck“ verloren. Gablonz ist eine Stadt an der Neiße, die für ihre Glaskunst bekannt ist. Und für den besonders filigran gefertigten Weihnachtsschmuck aus Glaskügelchen. „Es handelt sich meist um die Darstellung von Alltagsgegenständen“, erzählt Beate Krempe, die neben Sternen auch Bötchen, ein Flugzeug, Insekten oder Libellen in ihrer Sammlung hat. Verarbeitet werden in dem Schmuck Miniglasperlen, Glasstäbchen und Silberfäden. „Ich bin als Künstlerin eine Geschichtenerzählerin“, sagt Beate Krempe, „und mich interessiert auch die Geschichte, die hinter diesen Anhängern steht.“ Vor 29 Jahren hat sie die ersten Schmuckanhänger bekommen, vier an der Zahl. Sie gehörten ihrer Großmutter. „Es handelt sich um eine goldene Trompete und eine silberne Walnuss, eine Engelsfigur und eine Kugel mit Glitzer“, erzählt sie. Mittlerweile ist Krempes Sammlung auf annähernd 40 Stücke angewachsen. „Ich schaue auch auf Reisen immer wieder nach dem Gablonzer Schmuck.“ Fündig geworden sei sie schon in Prag und in Wien oder Regensburg. „Ich möchte die Dinge bewahren.“ Außerhalb der Weihnachtszeit sind die Anhänger in Seidenpapier eingewickelt und in Pappschachtelschubladen gut verstaut. Jetzt aber dürfen und sollen sie glänzen. Sie schmücken den Weihnachtsbaum der Familie.“ Und? Hat sie auch ein Lieblingsstück in ihrer Sammlung? Hat sie, sagt Beate Krempe: „Einen Mini-Adventskranz. Den habe ich mal in Wien gekauft.“
Orden-Produktion im
Hause Hebben
Bleiben wir bei filigraner Verarbeitung von kleinen Perlen, gehen dazu aber weiter bis nach St. Tönis und tauchen ein in eine andere (Brauchtums-)Zeit. In St. Tönis wohnt Heinz Hebben, der, wie gerade erst berichtet, in der vergangenen Woche mit seiner Frau Marianne Diamanthochzeit gefeiert hat. Das war aber nicht das einzige Jubiläum, zu dem die Kollegen des Stadtflüsterers dem gebürtigen Büdericher gratulieren konnten. Denn Heinz Hebben ist außerdem seit 66 Jahren jeck, also im Karneval aktiv, vor allem als Sänger mit der Gitarre. Aber nicht nur musikalisch macht der 83-Jährige anderen Menschen in der Sessionszeit Freude. Zurzeit produziert er fleißig, fertigt unter anderem Plastikorden an, die er mit Bildern, Perlen und Blüten verziert. Rund 200 Orden will er wieder zusammen haben, wenn er sich Tulpensonntag auf dem Weg zur Zugstrecke macht. „Dort schaue ich mich um und beschenke vor allem ältere Menschen damit.“ Die Geste, erzählt er, werde nicht selten von Freudentränchen der Beschenkten begleitet. Als WZ-Fotograf Kurt Lübke jetzt das Foto des Diamanthochzeitspaars Hebben machte, erhielt er als Mitgabe zwei Orden für die Redaktion. Die haben nun einen Platz in den Büroräumen an der Moosgasse in Kempen.
Wenn die Tochter für den Vater die Zeit anhält
Drehen wir noch einmal die Zeit von Tulpensonntag auf das bevorstehende Weihnachtsfest zurück und widmen uns kurz dem Gruß, den Willichs Bürgermeister Josef Heyes an die Mitarbeiter formuliert hat. In seinem Verwaltungsrück- und Ausblick packte er eine nette Anekdote über seine Enkeltochter Freya Maria. An der kleinen Geschichte könne man ablesen, wie Kinder die Zeit einschätzen. Heyes: „Freya Maria, vier Jahre alt, bekam von Papa und Mama die Uhrzeit erklärt. Den Stand der Zeiger zu den Ziffern und die Stundenanzeige kannte sie schnell.“ Weise habe der Vater auch auf den Sekundenzeiger verwiesen, der sich mit Tick und Tack ohne Pause vorwärts bewegte. Er sagte zu Freya: „Du siehst, die Zeit kann man nicht anhalten!“ Worauf, so Heyes, seine Enkeltochter die kecke Antwort gab: „Doch Papa. Wir können die Batterie herausnehmen!“
Baugenehmigung für den Bauernhof-Kindergarten ist da
Bleiben wir bei Kindern und schauen dafür nach Anrath zum Stautenhof. Dort liegt nun die Baugenehmigung für den seit langem geplanten Bauernhofkindergarten vor. Voraussichtlich, so die Information vom Hof, werde der Kindergarten im kommenden Sommer seinen Betrieb aufnehmen. Der Bauernhofkindergarten Willich gGmbH ist freier Träger und Tochtergesellschaft der projektstelle-Kindertageseinrichtungen gGmbH. Diese betreibt in Kooperation mit der Stadt Willich eine unternehmensnahe Kindertageseinrichtung und mehrere Großtagepflegestellen in Willich. Der Bauernhofkindergarten ist als Tagesstätte mit einer 45-stündigen Wochenöffnungszeit geplant. Ziel ist es, für 20 Familien aus dem Stadtgebiet eine Betreuung für deren Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren anzubieten, so Geschäftsführerin Nicole Düser. Schöne Aussichten für 2020.
Real-Spende für Apfelblüte und Tönisvorster Hilfe
Gute Nachrichten aus Tönisvorst für Tönisvorster. Unter dem Motto „Trödeln für den guten Zweck“ hatte auch in diesem Jahr die Wohltätigkeits-Trödelmeile bei Real/Höhenhöfe wieder Bummler, Trödler und Schnäppchenjäger auf den umfunktionierten Parkplatz des Marktes in St. Tönis gelockt. Es gab eine Auswahl an Neu-, Gebraucht- und Antikartikeln. Die von Real eingenommenen Standgebühren zur Vermietung der Trödelfläche wurden jetzt in voller Höhe an soziale Einrichtungen gespendet. Real-Geschäftsleiter Karl-Josef Janssen und sein Team überreichten den Gesamtbetrag in Höhe von 4500 Euro an drei soziale Einrichtungen aus der Stadt: Einen Spendenscheck in Höhe von 2500 Euro erhielt die „Interessengemeinschaft Behindertensport“. Weitere 1000 Euro gingen an die „Tönisvorster Hilfe“ und den Förderverein „Apfelblüte“. „Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder einen Beitrag zur Unterstützung sozialer Einrichtungen hier vor Ort leisten können“, so Real-Geschäftsleiter Karl-Josef Janssen. Gute Nachrichten zum Fest.