Langenfelder Briefverteilzentrum Im Briefzentrum wird im Akkord gearbeitet
Langenfeld/Mettmann. · Das 1997 an der Elisabeth-Selbert-Straße in Langenfeld eröffnete Briefzentrum hatte auch im corona-geprägten Jahr ein hohes Aufkommen. Sortiert für Zusteller werden täglich im Schnitt 1,85 Millionen Sendungen aus den Postleitzahl-Regionen 40 und 42.
In der Halle des regionalen Briefzentrums an der Elisabeth-Selbert-Straße rattern etwa 40 000 Briefe in jeder Stunde durch die Sortiermaschinen. So haben die Zusteller später an ihren Bestimmungsorten alles portionsgerecht beisammen. Und zwar in sämtlichen Städten, deren Postleitzahl mit 40 (Düsseldorf, Kreis Mettmann, Meerbusch) oder 42 (Wuppertal und Umgebung) beginnt. „Das geschieht voll automatisiert. Am Ende soll eine gepackte Tasche für jeden Zusteller in der richtigen Reihenfolge seiner Auslieferungstour bereitstehen“, sagt Hermann Wildenhues. Er leitet die Briefniederlassung Düsseldorf/Langenfeld der Deutschen Post DHL, die in Mönchengladbach noch ein zweites Briefzentrum für die mit 41 beginnenden Postleitzahlen hat. Sie ist nach Hamburg die zweitgrößte Briefniederlassung Deutschlands.
Im Langenfelder Briefzentrum wurden nach Angaben von dessen Leiter Peter Wünsch im vergangenen Jahr insgesamt rund 482 Millionen Sendungen bearbeitet. „Wir sind sehr gut durch dieses von Corona geprägte Jahr gekommen und konnten die hohe Sendungsmenge auch in den besonders herausfordernden Weihnachtstagen meistern“, sagt Wünsch.
Wegen der Coronaschutzbestimmungen wurden laut Postsprecher Rainer Ernzer an manchen Stellen in der großen Halle Trennwände installiert. Mit rund 2,74 Millionen bearbeiteten Sendungen sei der 7. Dezember 2020 der stärkste Tag im Briefzentrum gewesen.
„Zwar ist die Briefmenge im Netz der Deutsche Post DHL Group bundesweit seit einigen Jahren rückläufig“, sagt Wünsch. „Ansichtskarten aus dem Urlaub und persönliche Grüße zu Ostern, Weihnachten oder während des Lockdowns sind aber nach wie vor beliebt.“ Auch durch die NRW-Kommunalwahlen im vergangenen September durchliefen das Briefzentrum besonders viele, wichtige Sendungen. Rund 1,42 Millionen Wahlbenachrichtigungen wurden an der Elisabeth-Selbert-Straße sortiert.
Das Briefzentrum Langenfeld hat Wünsch zufolge seine Abläufe im vergangenen Jahr digitalisiert „und ist somit gut für die Zukunft aufgestellt“. Eine Reihe neuer Gangfolge-Sortiermaschinen sei in Betrieb genommen worden. „So wurde für die über 1000 Zustellbezirke, die täglich aus Langenfeld bedient werden, die Sortiertiefe weiter erhöht.“
Nach Angaben von Postsprecher Rainer Ernzer ist das 1997 im Gewerbegebiet Fuhrkamp errichtete regionale Briefzentrum seither ohnehin fortlaufend modernisiert worden. „Hier ist nach weiteren Millioneninvestitionen die zweite Maschinengeneration im Einsatz“, so Ernzer. Fluoreszierende Strichcode-Technik, integrierte Anschriftenlese- und Videocodiermaschinen,... – fast alle Vorgänge sind automatisiert.
Mit neuer Software können Ernzer zufolge im Briefzentrum jetzt auch Briefe mit Handyporto bearbeitet werden, bei denen die Absender per App und Paypal-Zahlung einen mehrstelligen Zahlencode erhalten und handschriftlich auf den Briefumschlag geschrieben haben.
Ernzer zufolge sind insgesamt rund 600 Mitarbeiter im Drei-Schicht-System im Briefzentrum und im Verwaltungsgebäude tätig.